Studieren online

Learning by doing step by step

/ / Copyright: Elisabeth Schratzberger

Egal ob in der Politik, im Büro oder auch bei M94.5: Homeoffice ist angesagt. Das gilt natürlich auch für viele Universitäten. Dort hat das E-Learning teilweise bereits begonnen. Aber wie gehen die Studierenden damit um? 

Ins kalte Wasser geschubst

Maximilian Appel studiert im 4. Semester an der Hochschule München Management Sozialer Innovation: „Die Profs geben wirklich ihr Bestes. Für sie ist ja auch nicht wirklich klar, wie das Semester weitergehen wird“. 

Viele Inhalte müssen von Student*innen im Moment selbst erlernt werden, da in manchen Seminaren nur Texte zum Selbststudium zur Verfügung gestellt werden. Das mache die Lehre um einiges theoretischer, so Appel. Virtuell sei es zudem schwierig, aktuelle und praktische Beispiele sinnvoll zu diskutieren. Hier spielt laut Maximilian die Erfahrung der Lehrenden mit den Online-Möglichkeiten eine große Rolle: „Nicht alles klappt auf Anhieb. Aber: Vor allem durch die Übung, die jetzt alle im Umgang mit E-Learning bekommen, wird sich das Online-Angebot sicher immer weiter verbessern.”

Mehraufwand für Student*innen

Elisabeth Schratzberger aus Innsbruck studiert Wirtschaftsrecht und Französisch. Im Moment muss sie aufgrund der Distanzlehre mehr Zeit als sonst in Uni investieren: „Wir nehmen nicht mehr Stoff durch, aber in manchen Fächern ist einfach mehr zu tun. Mussten wir Texte im normalen Uni-Alltag nur lesen und verstehen, sollen sie jetzt exzerpiert werden”.

Natürlich können Fragen trotzdem per Mail oder direkt im Online-Tool an die Lehrbeauftragten gestellt werden. Allerdings sei diese Art der Kommunikation um einiges umständlicher, als in der Vorlesung die Hand zu heben. Hier sind sich Elisabeth und Maximilian einig. 

Soziale Kontakte fehlen

Weil der zwischenmenschliche Aspekt gerade jetzt fehlt, wird deutlich, wie wichtig die Interaktion mit Dozent*innen und Kommiliton*innen in der Uni ist. So vermisst Maximilian den Input seiner Professor*innen in den Vorlesungen und Elisabeth würde sich gerne wieder mehr mit ihren Kommiliton*innen über ihre Lernerfolge und -schwierigkeiten austauschen. Auch das Lernen in den Bibliotheken und das gegenseitige Motivieren würde schmerzlich vermisst, sagt sie.

Fachschaften für Freundschaft?

Besonders schwierig ist die Situation für Studierende im ersten Semester wie Raphael Rauner.  Er konnte in seiner ersten und bisher einzigen Woche der Präsenzlehre noch keine richtigen Freundschaften knüpfen. Sein Tipp für alle, die Unterstützung brauchen: „Die Fachschaft ist im Moment eine noch viel bessere Anlaufstelle als sonst. Sie sind sehr bemüht, uns in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen“. Man helfe sich, wo man könne, sagt Raphael.