Voll enthüllt: Nacktsport

Fitness für Nackedeis

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Ihr habt es satt, nach dem Work-Out die vollgeschwitzte Sporthose zu waschen? Ihr findet’s lästig, nach dem Schwimmen Badehose und Bikini zu trocknen? Dann ist Nacktsport genau das richtige für euch. Wir verraten euch, was Fitness dieser „besonderen Art“ noch so zu bieten hat!

Historische Nudität

Nackt Sport machen – das könnte in Zeiten von Fitnessbloggern durchaus ein moderner Trend sein. Tatsache ist aber, dass die Ursprünge des entblößten Wanderns auf den Beginn des letzten Jahrhunderts zurückgehen. Vom Einfluss der Romantik geprägt, wollte man sich nicht nur von städtischen Zwängen befreien, sondern vor allem der Natur so nah wie möglich sein. Und genau das ist heutigen Nacktsportlern auch extrem wichtig.

Echtes Freiheitsgefühl

Nacktsportler fühlen sich richtig wohl, weil sie sich von beengender Alltagskleidung trennen. So wird die Umgebung viel intensiver wahrgenommen, denn die Haut kommt wieder in Kontakt mit Sonne, Wind und Regen – alle Sinne werden angesprochen. Außerdem ist der Körper gefordert, sich selbst zu regulieren. Mit Bekleidung kühlt er durchs Schwitzen stark aus, ohne Klamotten kann er sich an die Witterung anpassen – das behaupten zumindest passionierte Nacktsportler.

Von Nacktrudern zu Nacktyoga

Die Palette des Nacktsportes reicht vom sanften Indoor-Training bis zum hardcore Outdoor-Fitness. Letzteres umfasst zum Beispiel Nacktwandern, bei dem zumindest Wanderschuhe erlaubt sind, Nacktrudern und Nacktbaden – ein Nacktsport für Einsteiger. Indoor erfreuen sich Kegeln und Yoga immer größerer Beliebtheit. Im ersten Moment fühlt sich das vielleicht komisch an, aber durch die gemeinsamen Aktivitäten in der Gruppe rückt die Scham in den Hintergrund und die Gruppe Gleichgesinnter kann so richtig zusammenwachsen.

Verblüffte Passanten

Besonders beim Outdoorsport treffen entblößte Gruppen natürlich auch mal auf Fußgänger und spazierende Familien. Meistens sind die Reaktionen erstaunt, überrascht, aber dabei durchaus positiv. Nacktsportler sind in der Regel auch offen für Gespräche mit anderen Wanderern. Die meisten Menschen, die in der Natur unterwegs sind, schätzen Freiheit eben sehr – und sind deshalb auch entblößten Mitmenschen gegenüber tolerant. Die ein oder andere fiese Bemerkung bleibt aber wohl auch nicht aus.

Juristische Einschränkung

Da stellt sich die Frage, ob es überhaupt erlaubt ist, draußen nackt zu sporteln. Im Ausland strickt verboten – in Deutschland rechtlich okay, solange Wanderer abgelegene Feldwege und ruhigere Waldgebiete auswählen. Sobald sich Passanten gestört fühlen, sollten Klamotten übergestülpt werden, sonst droht ein Platzverweis und im schlimmsten Fall ein Bußgeld – gerade in Innenstädten. In den eigenen vier Wänden oder auf dem Balkon gilt allerdings ohnehin das Hausrecht – hier muss man also keine Klage fürchten.

Wer jetzt Blut geleckt hat und einfach mal nackt die Seele baumeln lassen will – zum Beispiel beim Wandern in den Alpen, sollte daran denken, dass die Haut natürlich ohne den Schutz der Kleidung empfindlicher ist – also Sonnencreme einpacken und dann kann´s losgehen!

Ein Artikel von Sarah Sliwa.