M94.5 Filmkritik

Rocketman

/ / Bild: Paramount Pictures

“Rocketman” ist nicht nur eines der bekanntesten Lieder und die perfekte Beschreibung von Elton John, sondern auch der Name der neuen Biographie des Senkrechtstarters. Die Mischung aus “Mamma Mia” und “Bohemian Rhapsody” überrascht mit einem Taron Egerton in der Hauptrolle, der Elton John überzeugend spielt und nahezu perfekt einsingt. Rock it, man!

Reginald “Reggie” Kenneth Dwight ist ein ganz normaler Junge mit ganz normalen, alltäglichen Problemen. Vom Vater ignoriert und von der Mutter verhätschelt, fühlt sich Reggie nur am Klavier wohl. Später kommen die “üblichen” Probleme eines Rockstars hinzu: Liebeskummer, Einsamkeit, und Drogenkonsum. Und genau dieser Drogenkonsum wird zur Rahmenhandlung von Rocketman.

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Glitzer, Glamour, Gay – das alles ist Elton John in Rocketman.

Elton John meets Mamma Mia und Bohemian Rhapsody

Eine Sitzung in einer Drogenentzugsklinik bildet den Erzählrahmen für den neuen Musikfilm. Der kleine Reggie ist bereits Elton John und erzählt rückwirkend sein Leben gegenüber einer Gruppe ebenso Drogenabhängiger. Dabei singen und tanzen Elton John sowie Freunde oder Familie von ihm seine Songs und sorgen so für ein sehr abwechslungsreiches Musical. Regisseur Dexter Fletcher, der bereits bei Bohemian Rhapsody Regie geführt hatte, setzt auf einen ähnlichen Kamera- und Erzählstil. Gepaart mit dem Musical-Stil von Mamma Mia (also mit unnötig vielen Tänzerinnen und Tänzern bei vollkommen übertriebenen Tanzszenen, die die Handlung durch Songs voran treiben, aber trotzdem einfach toll aussehen), macht Rocketman Spaß und erzählt nebenher die Leidens- und Lebensgeschichte eines der erfolgreichsten Musiker unserer Zeit.

Elton John (l., Taron Egerton) mit seiner Mutter Sheila (Bryce Dallas Howard) und seinem Manager und Lover John Reid (r., Richard Madden). (Bild: Paramount Pictures)

Ob als Pfau oder als glitzernder Baseballspieler …

… Taron Egerton spielt die Rolle des Elton John in jedem Outfit und zu jeder Lebenslage mit der passenden Euphorie und Empathie. Und das schlägt auch auf den Zuschauer über: Wer bisher kein Elton-John-Fan war, hat spätestens nach Rocketman mindestens eine Woche lang einen ständig wechselnden Ohrwurm von “I’m Still Standing” und “Tiny Dancer“. Dazu schwirren die Bilder vom jungen Reggie Dwight bis hin zum wegen Drogenkonsums am Boden zerstörten Elton John durch den Kopf und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Die Mischung aus Musical und Drama funktioniert – und überzeugt. Auf ganzer Linie.

“Rocketman” erscheint am 30. Mai 2019 in den deutschen Kinos.