Pantomime

Der stille Einfluss

/ / Bild: M94.5

Pantomime ist eine Form der darstellenden Kunst, bei der die Künstler nur durch Mimik und Gestik eine Geschichte erzählen. Besonders populär war sie während des 18. und 19. Jahrhunderts. Mittlerweile ist es in der Szene – irgendwie passend – eher still.

Meine Liebe zur Pantomime

Ich habe für Pantomime eine schwer zu erklärende Liebe. Und damit meine ich nicht unbedingt die klassische Pantomime mit weißer Schminke und gestreiftem Hemd. Aber viele meiner Lieblingsfilme haben in der einen oder anderen Weise Inspiration aus der stummen Kunst geschöpft. Wie also hängen die Filme mit Pantomime zusammen?

Laut- aber nicht kommunikationslos

Film und Pantomime haben von Anfang an ein enges Bündnis gehabt. In der Stummfilm-Ära waren die Schauspieler gezwungen, sich ohne Worte auszudrücken. Manche sahen das als Einschränkung, andere wiederum als Chance. Die Legenden dieser Zeit nutzten ihre Limitationen dazu etwas einzigartiges zu schaffen. Visuelle Komik. In ihrer stumpfesten Form kann sie einfach nur eine Person sein, die es gepflegt auf die Schnauze haut, aber die Altmeister wie Buster Keaton oder Charlie Chaplin schafften es ohne auch nur ein Wort zu äußern, einen kompletten Witz rein bildlich darzustellen. Das kommt dem Grundgedanken der Pantomime schon sehr nah.

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Buster Keaton-Seine besten Gags

Von Keaton zu Kung-Fu

Wo wir bei Buster Keaton sind. Er war einer der ersten Action-Stars und verband das Genre mit seinem eigenen komischen Stil, um das Genre der Action-Komödie zu erschaffen. Perfektioniert hat es aber ein anderer. Jackie Chan ist ein Meister der Pantomime. Wer etwas anderes behauptet, sollte mal eine seiner Kampfszenen ohne Ton anschauen. Durch Gesichtsausdrücke und Körpersprache kann man der Geschichte trotz des fehlenden Dialogs folgen.

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Jackie Chan- Finaler Kampf in Drunken Master 2

Von Kung Fu zu Cartoons

Aber nicht nur Realfilme bedienen sich am Werkzeugkasten der Pantomime. Jeder der schon mal einen Roadrunner-Cartoon gesehen hat, weiß was ich meine. Die übertriebene Mimik und Gestik passt perfekt zu den überzeichneten Cartoon-Figuren. Wo andere Filme durch die Grenzen der menschlichen Gesichtsmuskulatur beschränkt sind, können Cartoons dem Überdrehten freien Lauf lassen.

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Roadrunner Cartoon

Film ist ein visuelles Medium

Was all diese verschiedenen Arten von Pantomime gemeinsam haben, ist der Versuch das Medium Film bis ins letzte auszureizen. Dialoge in Filmen sind ohne Frage wichtig. Aber vor allem Komödien tendieren dazu, visuell unintressant zu sein. Meiner Meinung nach sind die Dialoge in vielen modernen Komödie zwar sehr gut geschrieben, aber die Bildebene wird manchmal vernachlässigt. Wenn ich bei einem Film die Augen schließen kann und trotzdem nichts wichtiges verpasse, kann ich mir auch ein Hörbuch runterladen. Bridemaids von vor ein paar Jahren ist da ein gutes Beispiel. Womit ich darauf hinaus will: Filmemacher haben so viele Möglichkeiten sich auszudrücken; warum nicht auch alle nutzen.