M94.5 Filmkritik

Aladdin

/ / Bild: Disney

Disney bringt mit Aladdin eine pompöse Realverfilmung des 1992 erstmals erschienenen Zeichentrickfilms heraus. Regie führte Guy Ritchie (Sherlock Holmes, King Arthur) und mit Will Smith und Naomi Scott sind prominente Rollen aus 1001 Nacht mit ebenso prominenten Schauspielern besetzt.

Glitzer, Feuerwerk und bunte Gewänder

Viel hat sich inhaltlich auf den ersten Blick nicht geändert: Der Trickbetrüger Aladdin, der immer seinen ihn treu begleitenden Affen Abu im Schlepptau hat, trifft durch Zufall die wunderschöne Prinzessin Jasmin und die beiden verlieben sich ineinander. Als Aladdin eine magische Lampe findet, in der ein Dschinni lebt, gilt es, das Königreich Agrabah gegen den Großwesir Dschafar zu verteidigen.

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Trailer zum neuen Live-Action-Remake von Aladdin.

Ein eher holpriger Anfang

Große braune Augen, ebenmäßige Gesichtszüge und ein unschuldiger Ausdruck: Mena Massoud, der den Dieb Aladdin spielt, wirkt fast unecht, wie eine Mensch gewordene Cartoon-Figur. Anfangs kann der Bollywood-anmutende Film fast schon überfordernd wirken. Alle Klischees werden bedient. Die flachen und gehetzt wirkenden Gespräche in Kombination mit den offensichtlich stark animierten Szenen und der etwas zu dynamischen Kameraführung machen es dem Zuschauer schwer, sich auf das Geschehen einzulassen.

Mehr ist mehr!

Doch als Aladdin die magische Lampe findet und ein riesiger blauer Will Smith erscheint, wendet sich das Ganze. Will Smith ist wohl die ideale Besetzung für den frechen Dschinni. Seine Dialoge wirken modern und witzig, seine Spielweise frisch und belebend. Doch der rappende Dschinni ist nicht die einzige moderne Neuerung der märchenhaften Geschichte aus Tausendundeiner Nacht. Denn stark im Mittelpunkt steht auch die Prinzessin Jasmin, gespielt durch Naomi Scott. Sie ist genauso wie Aladdin in ihren Lebensumständen gefangen. Mit viel Mut und Stärke verkörpert sie im Laufe des Films eine kluge und unabhängige Vorreiterin und versucht, ihre Heimat Agrabah vor dem Großwesir Dschafar (Marwan Kenzari) zu retten.

Von Gänsehaut, über Gelächter bis hin zu Tränen in den Augen ist bei dem mitreißenden Spektakel alles geboten. Auch die Gespräche werden nach und nach immer tiefgründiger und ergreifender. Ganz nach dem Motto mehr ist mehr schafft es Disney, den Zuschauer in eine Welt voller alter und neuer Songs, Tausendundeiner Nacht und Bollywood hineinzuversetzen.

„Aladdin“ erscheint am 23. Mai 2019 in den deutschen Kinos.