Rose May Alaba im Musikinterview 

/ / Rose May Alaba live in München (Foto: M94.5 / Lea Hofmann Goikoetxea)

Die österreichische Sängerin Rose May Alaba veröffentlichte im März ihr Album “ROZEY!”. Nun war die Wienerin in Deutschland auf Tour. In München konnten wir mit ihr sprechen.

von Lea Hofmann Goikoetxea

Schon von draußen sind die Beats beim Soundcheck nicht zu überhören. Wir merken sofort hier sind wir richtig. Kurz darauf kommt unsere Interviewpartnerin auch schon von der Bühne: Rose May Alaba. Die Wienerin ist für ihren unverwechselbaren Sound bekannt. Dabei bringt sie verschiedene Einflüsse aus dem RnB, Pop, Afrobeats und Amapiano zusammen. Mit ihrem Album “ROZEY!” ist die Sängerin in Österreich und Deutschland auf Tour. Wir haben sie vor ihrem Tourstopp in München im Backstage getroffen.  

Schön, dass du da bist. Wie geht es dir?  

Alaba: Danke, dass ich da sein darf. Mir geht es gut. Wie geht es euch?  

Auch gut.  

Alaba: Super.  

Du bist ja gerade auf Tour und hattest schon ein paar Stops. Wie war es denn bisher?  

Alaba: Es war auf jeden Fall richtig cool. Ich freue mich immer, auf Tour zu sein. Ich habe das beste Team ever. Das heißt, es macht immer ganz, ganz viel Spaß. Und ja, deswegen ist es auf jeden Fall ein Highlight für mich.  

Richtig schön. Dann fangen wir jetzt einfach mal ganz bei den Basics an. Wie hast du denn angefangen, Musik zu machen? 

Alaba: Das ist lustig, dass du fragst, weil ich bin eigentlich in einer sehr musikalischen Familie aufgewachsen. Mein Papa war Musiker auch, meine Mama hat auch viel gesungen, generell die ganze philippinische Seite von meiner Mama singt oder spielt zumindest ein Instrument. Und somit bin ich halt eben in die Musik gerutscht.  

Und wie kam es dann dazu, dass du professionell angefangen hast, Musik zu machen?  

Alaba: Ich wollte schon immer auf der Bühne stehen. Also ich wusste noch nicht wie, aber meine Eltern haben schon früher erkannt, dass ich eine ziemlich gute Stimme habe. Aber ich habe es geliebt, einfach Leute zu entertainen, sie zum Lachen zu bringen. Und da wusste ich schon, dass ich auf der Bühne stehen möchte. Dann habe ich eben auch Schauspiel studiert, habe bei ein paar Theaterstücken mitgespielt. Und dann habe ich gesagt, aber jetzt möchte ich wirklich meiner ersten Liebe nachgehen und das ist die Musik.  

Ich habe auch ein paar ältere Songs von dir gefunden, also die allerersten, die so auf YouTube zu finden sind. Die waren ja eher so Richtung Pop. Und dann hast du aber auch verschiedene Einflüsse mit eingebracht, so Afrobeats, Amapiano. Wie kam es dazu? 

Alaba: Es hat sich eigentlich im Laufe des Prozesses entwickelt. Ich glaube, Musik, vor allem wenn man es schon länger macht, dann ist es etwas sehr Persönliches. Und genauso wie ich mich selber gefunden habe wieder, hört man das auch in meiner Musik. Ich wollte einfach wissen, okay, woher kommt mein Papa? Was macht Afrobeats eben so? Also ich habe mich immer schon mit Afrobeats identifizieren können, durch meinen Freund halt eben auch. Und dann bin ich 2017 zurück nach Nigeria geflogen und habe mich dann eben wieder mal schockverliebt. Das erste Mal war ich mit zehn Jahren und dann eben wieder 2017 und habe es dann einfach geliebt, dort Musik zu machen. Und so kamen halt dann eben die Einflüsse in meinen Songs.  

Du hast ja auch schon mit mehreren sehr renommierten Produzenten auch aus Nigeria gearbeitet. Kam das dann durch diese Reise zustande?  

Alaba: Ja, auf jeden Fall. Es hat auf jeden Fall geholfen, dass ich immer vor Ort war und vor Ort Musik gemacht habe, weil es halt eben einfach auch authentischer ist. Du kannst dir das zwar erlernen, aber die Authentizität kommt halt wirklich eben von Nigeria.  

Wie ist es so generell in Österreich oder auch Deutschland mit der Afro-Szene?  

Alaba: Ich finde, die ist noch immer am Wachsen. Also sie ist noch nicht so da, wie sie eigentlich schon sein sollte. Aber es ist für mich auf jeden Fall eine Challenge, die Brücke da zu bilden zwischen Europa und Nigeria, sage ich jetzt mal, in Afrika.  

Und merkst du auch so, dass Afrobeats jetzt immer mehr im Trend sind? Also du machst ja schon viel länger.  

Alaba: Ja, also ich glaube ja auch mittlerweile, dass Afrobeats ja auch kein Trend mehr ist. Also ich habe ja das Gefühl, dass Afrobeat jetzt schon mittlerweile auch ein eigenes Genre ist. Ich wünsche halt einfach nur, dass es halt mehr so wie der normale Mainstream angesehen wird. Aber ich glaube, das kommt alles noch. Ja, wir sind halt immer ein bisschen hinten nach, aber es passt schon so. 

Jetzt nochmal zurück zu der Musik. Wie gehst du so ans Songschreiben ran? Also was inspiriert dich da so oder wie gehst du da vor?  

Alaba: Also für mich ist es immer ganz wichtig, mit den Produzenten im Studio gemeinsam zu sein. Und wir beginnen einfach. Also wir beginnen mit dem Beat und schauen, wohin es geht und schauen, wohin es läuft. Und dann kommt irgendwie das Thema dann dazu, vom Gefühl her. Wir lassen uns da gerne leiten und wetrust the process.  

Und gibt es da bestimmte Themen, die dir irgendwie leichter fallen? 

Alaba: Liebe, Heartbreak, easy, easy. Ja, also wenn es da um die Liebe geht, dann fände ich mir eigentlich am leichtesten zu schreiben. Aber ja, es kommt immer drauf an.  

Gibt es da auch bestimmte Artists, die dich besonders inspirieren?  

Alaba: Uh, ja, da gibt es auf jeden Fall ein paar. Ich meine, ich bin auch gewachsen mit der Musik von Lauryn Hill, vor allem mit den großen Künstlern wie Whitney Houston, Mariah Carey. Whitney Houston war auf jeden Fall meine erste CD, die ich auch bekommen habe von meinem Dad. In der Afrobeats Szene auf jeden Fall Wizkid, bis heute noch immer meine Nummer eins. Aber ja, viele, viele Künstler auf jeden Fall. Aber ich glaube mehr, dass die Leute um mich herum mich am meisten inspirieren.  

Ich habe tatsächlich auf Insta gesehen, dass dir auch Tems folgt. Gibt es da eine Story zu?  

Alaba: Ich weiß gar nicht, wie das zustande gekommen ist. Ich habe Tems noch nie persönlich kennengelernt, aber ich habe sie damals zum ersten Mal 2018 in Nigeria performen gesehen und habe mich schockverliebt in sie. Und wahrscheinlich über Ecken, ich kann es mir selber nicht erklären. Freut mich auf jeden Fall, weil es ist auch definitiv ein Artist, mit dem ich auf jeden Fall zusammenarbeiten möchte.  

Dann kommen wir jetzt zu deinem Album “Rozey”, das ja dieses Jahr erschienen. Was bedeutet das Album für dich so generell?  

Alaba: Warum ich es Rozey genannt habe, ist, weil mich viele quasi unter Rozey kennen. Also das ist so quasi mein Spitzname geworden über die Jahre. Und ich bin eine sehr vielseitige Person, was man auch in dem Album halt eben hören kann. Es gibt Balladen, aber auch Club-Music. Ich liebe es, Elemente zusammen zu mischen. Wie gesagt, ich bin ja in Wien geboren und habe natürlich die europäischen Einflüsse auch in mein Album reingebracht und wollte einfach verschiedene Facetten von mir zeigen.  

Mir ist auch aufgefallen, dass jetzt mehr Amapiano-Einflüsse auch mit dabei sind. Wie kommt es dazu? 

Alaba: Titanium, mein Producer, er ist extrem vielseitig, so wie ich. Also wir haben uns auf jeden Fall gefunden und wir lieben es, neue Sachen auszuprobieren. Also wir setzen uns da keine Grenzen, wenn wir im Studio sind und wenn es passt, dann passt es. Und wir lieben auch einmal Piano. Also von daher, jeden Einfluss, den wir kriegen können und der halt dann jedem zur Musik passen könnte, hauen wir rein. Nichts ist zu viel. Nichts ist zu viel für uns. 

Du hast ja schon diesen Mix angesprochen. Deinen neuen Song “Feel Again,” den gibt es ja auf Englisch und auf Deutsch. Was war da die Idee dahinter und war das schon geplant auch vorher?  

Alaba: Es war allerdings nicht geplant, aber dadurch, dass ich eben auch viel in Deutschland toure, fand ich es eigentlich nur fair, wenn ich auch den Song auf Deutsch mache. Und es hat sich halt super ergeben. Ich habe mich da mit Sophie zusammengetan, eine super deutsche Songwriterin, und die hat mir geholfen, diesen Song zu übersetzen. Und ja, ich finde, es ist richtig geil geworden.  

Sehr cool. Du bist ja auch gerade mit dem Album auf Tour. Ja. Und mit welchem Gefühl gehst du heute auf die Bühne?  

Alaba: Ich freue mich richtig, wieder in München spielen zu können. Wir waren ja schon mal hier Anfang des Jahres im April und freue mich, heute wieder spielen zu können hier in München, generell in Deutschland und die Leute eben auch live für meine Musik zu begeistern. Ich glaube, das ist halt auch so meine Stärke. SocialMedia ist jetzt nicht so meine Stärke, muss ich ehrlich sagen. Aber dafür live umso mehr. Und deswegen freue ich mich einfach, den Leuten meine Musik näher zu bringen.  

Und was gefällt dir an München am meisten?  

Alaba: Die Menschen. Ja, es sind die Menschen, die mir am meisten gefallen, weil ich halt auch viele Freunde hier habe. Deswegen, ja. Weil ich finde auch, München ist ja so wie Wien, ja, von der Architektur her, aber Wien ist halt dann schon cooler.  

Okay, und jetzt noch zum Abschluss. Was steht so in nächster Zeit bei dir an?  

Alaba: Ich arbeite gerade an einer neuen EP. Gehe auch nächstes Jahr wieder auf Tour, auf das freue ich mich schon. Ja, also neue Musik wird auf jeden Fall wieder kommen. Jetzt ist mal Weihnachten angesagt, aber das neue Jahr werden wir schon mal stark starten. Deswegen freue ich mich schon noch richtig drauf.  

Wir freuen uns auch. Dann war es das. Dann danke ich dir.  

Alaba: Vielen, vielen Dank. Ganz viel Liebe. 

Rose May Alaba im Münchner Backstage (Foto: M94.5 / Lea Hofmann Goikoetxea)

Nach dem Interview bereitet sich die Sängerin auf ihren Auftritt vor. Schon bei unserem Gespräch versichert die Künstlerin uns: Ihr werdet Tanzen. Und das Versprechen hält sie auch. Begleitet wird sie von einem DJ, einem Pianisten und einem Gitarristen, die auch gleichzeitig ihre Background Sänger sind. Auf englisch und deutsch singt die Wienerin über Liebe, Heartbreak und das Partyleben. Mit ihrer ansteckenden Energie bringt sie dabei den ganzen Raum zum Tanzen.  

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