Naturkosmetik als Alternative

Nachhaltige Schönheit

/ / Bild: Mareike Peters

Akne, Falten und Co. einfach „wegpflegen” – Viele Kosmetika versprechen schnellen Erfolg, können aber der Gesundheit schaden. Naturkosmetik kann konventionelle Produkte ersetzen. Doch was bedeutet eigentlich „natürlich“?

Gefährliche Inhaltsstoffe

Viele der im Drogeriemarkt erhältlichen Kosmetika sind mit Stoffen versehen, die das Produkt länger haltbar oder besser auftragbar machen. Laut der Verbraucherzentrale können diese Zusätze aber gleichzeitig der Haut auf kurz oder lang Schaden zufügen. 

Dabei seien laut Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel Kosmetika, wie zum Beispiel auch Lebensmittel, strengen staatlichen Qualitätskontrollen unterworfen. Sie erklärt:

Kosmetische Mittel unterliegen EU-weit einer Vielzahl gesetzlicher Bestimmungen, die die Sicherheit der Produkte für den Verbraucher gewährleisten. Da die Produkte direkt mit dem Menschen in Kontakt kommen, sind die Anforderungen an die gesundheitliche Unbedenklichkeit entsprechend hoch.

Birgit Huber im M94.5 Interview

Außerdem sind die Kosmetikhersteller verpflichtet, Verbraucher über die Inhaltsstoffe der Produkte aufzuklären. Demnach müssen alle verwendeten Stoffe in einer sogenannten INCI-Liste (International Nomenclatur of  Cosmetic Ingredients) aufgelistet werden.

Das Problem: Die Inhaltsstoffe auf den Verpackungen sind meistens chemisch codiert. Um also herauszufinden, dass Stoffe wie 2-Bromo-2-Nitropropane-1,3-Diol und DMDM-Hydantoin Allergien auslösen können, ist schon Vorkenntnis oder eine Google-Recherche nötig.

Bild: Mareike Peters

Alternativen für den Alltag

Mareike Peters ist Gründerin des kleinen Münchner Unternehmens „NKM – Naturkosmetik München“. Mareike selbst hatte in ihrer Jugend mit unreiner Haut zu kämpfen und sich dann mit verschiedenen Mitteln auf die „Mission natürliche reine Haut“ begeben.

Dabei ist der Begriff „natürlich“ in der Naturkosmetik durchaus dehnbar. Von der Kategorie 1 („wirklich vom Baum auf die Haut, also man nimmt einen Apfel, presst den zu Saft und dann ist das ein Inhaltsstoff“) bis Kategorie 4 (komplet chemisch behandelte Stoffe mit natürlichem Ursprung). Bei ihren Produkten versucht Mareike Peters nur Inhaltsstoffe der Kategorie 1-2 zu nutzen.

Die Grenze zwischen natürlich und unnatürlich verschwimmt also, das sagt auch Birgit Huber. Auch viele synthetische Stoffe werden inzwischen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und der ein oder andere natürliche Stoff kann nur durch chemische Synthese hergestellt werden.

Bild: Mareike Peters

Investition in die Natur

Wer sich für Naturprodukte entscheidet, zahlt meistens einen höheren Preis. Bei Mareike Peters liegt das vor allem an den teuren und hochwertigen Inhaltsstoffen, die in dem Produkt verarbeitet sind. Der Kosmetikherstellerin ist das durchaus bewusst:

„Also es ist wahrscheinlich nichts, was man sich einfach mal nebenbei kauft (…), aber das ist auch ein bisschen das Ziel dahinter. Es ist nicht so, dass man sich das einfach kaufen soll und wenn es blöd ist dann wieder wegschmeißt, weil das ist ja auch nicht im Gedanken der Nachhaltigkeit.“

Mareike Peters im M94.5-Interview

Allgemein ist es also meist sinnvoller, bewusste Entscheidungen zu treffen und informiert zu handeln, als blind Produkte zu kaufen, selbst wenn es sich um Naturkosmetik handelt.