Pip Blom

Pip Blom im Interview

Muskelkater vom Tanzen

/ / Bild: Erik Smits

Pip Blom – ziemlich cooler Bandname eigentlich – und der ist nicht mal ausgedacht. Pip Blom ist Sängerin, Gitarristin, Mitte 20 und kommt aus Amsterdam. Mit ihrer gleichnamigen Band spielt sie erfrischenden Indie-Rock und liefert energiegeladene Liveshows ab.

Das Schlafzimmer – ein Ort des Schaffens und Wirkens

Angefangen hat alles vor circa fünf Jahren in Pip Bloms Zimmer. Und daran hat sich bis heute nicht allzu viel geändert. Sie klimpert immer noch beim Dokus schauen auf ihrer Gitarre vor sich hin und wenn ihr gefällt, was dabei herauskommt, dann nimmt sie es auf und fügt am PC noch Drums hinzu. Die kleinen Demos werden dann dem Rest der Band präsentiert und gemeinsam fertig arrangiert. Et voilà. Einziger Unterschied zu früher: Die Songs werden jetzt in einem professionellen Studio produziert.

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Pip Blom – You Don’t Want This

Band ist gleich Familie

Freunde, die viel Zeit miteinander verbringen, werden irgendwann zur Familie. Und Bandmitglieder verbringen sehr viel Zeit miteinander, vor allem wenn sie auf Tour sind. So auch Pip, Tender, Gini und Darek. Die Vier teilen sich das Bett, das Essen und den Bus bei stundenlangen Fahrten von Gig zu Gig. Und es gibt tatsächlich auch eine richtige Blutsverwandtschaft in dem niederländischen Quintett. Gitarrist Tender ist Pips Bruder und seine Anwesenheit hilft seiner Schwester schon mal gegen das Heimweh.

I think it’s quite nice to be in a band with my brother. Because if you are a bit irritated, you can get into a fight, but you know it’ll be alright because you are siblings.

Pip Blom

Hin und wieder müssen Geschwister einfach mal herhalten, um etwas Dampf abzulassen. Ein bisschen genervt können Pip und Tender nämlich schon mal werden, wenn jemand zu spät kommt. Denn Pünktlichkeit ist mehr oder weniger die einzige Regel der Band. Als Familie sind die vier immer füreinander da und unterstützen sich, wo es geht. Dabei hat jeder seine eigene kleine Rolle im Team. Wenn es jemanden schlecht geht, besorgt Gini was zum Aufheitern, Darek ist der Google Maps Reiseführer und Tender sorgt als Klassenclown immer für die nötige Portion Spaß.

Gut für die Figur

Beeinflusst von Künstler:innen wie Lilly Allen versucht Pip Blom ihre Songs und vor allem die Refrains catchy und authentisch klingen zu lassen. Und das hat sie bei ihrem Song Keep it together auf jeden Fall geschafft. Für das dazugehörige Musikvideo ist das Quintett auch richtig ins Schwitzen gekommen. Inspiriert von einer niederländischen Fernsehsendung hat die Band eine Hand voll Freund:innen zusammengetrommelt, um eine Art Fitness-/Aerobic-Musikvideo zu drehen, das ein kleines bisschen an Call on me von Eric Prydz erinnert. Die vorbereitete Choreographie der Produktion war aber so anspruchsvoll, dass am Ende eher improvisiert wurde. Hauptsache Spaß macht‘s, war also das Motto. Und den sieht man der Truppe auf jeden Fall an, die nach dem Dreh über Muskelkater zu klagen hatte. Keep it together ist also ein sehr geeigneter Track für die morgendliche Sportroutine und eine fabelhafte Inspirationsquelle für neue Sportoutfits.

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Pip Blom – Keep It Together

Achterbahn der Gefühle

Ihr neues Album „Welcome Back“ bietet eine farbenfrohe Palette an Emotionen – von euphorischen über wütenden bis hin zu nachdenklichen Nummern ist alles dabei. Wie schon das erste Album „Boat“ überzeugt auch das zweite mit eingängigen und melodischen Nummern. Dieses Mal sind sie aber noch besser produziert und lassen die musikalische Entwicklung der letzten beiden Jahre erkennen. Pip Blom hatte ziemlichen Respekt vor der Reaktion der Fans zur neuen Platte, besonders da sie dieses Mal pandemiebedingt die Songs nicht wie üblich auf der Bühne vor Publikum ausprobieren konnten, bevor es ins Studio ging. „Beim ersten Album hat man noch nicht so viel Druck, entweder die Leute mögen es oder eben nicht. Aber beim zweiten Album muss man gewisse Erwartungen erfüllen und das kann etwas beängstigend sein“, meint sie rückblickend.

Bis jetzt waren sie hauptsächlich in England und den Niederlanden unterwegs, aber man kann darauf hoffen, vielleicht auch bald mal in München einen Blick auf sie erhaschen zu können. Wir sind bereit für ehrlichen Garagen-Rock, zu dem man tanzen kann, bis der Schweiß von der Decke tropft. Also vielleicht bis bald in der Milla, Pip Blom?