Rollstuhlbasketball - Bundesliga

Leguane verteidigen Säbener Halle

/ / Bild: Lothar Volz

Die Rollstuhlbasketballer der  München Iguanas in der 1. Bundesliga, begleitet von M94.5. Hier gibt es das wöchentliche Update:

Die Iguanas haben das allererste Playoffspiel ihrer Vereinsgeschichte gewonnen. Zum Ende stand es gegen die leicht favorisierten BG Baskets Hamburg 74:66. Somit führt der RBB mit 1:0 in der „best of three“-Serie um den Einzug in das Halbfinale.

Gäste erwischen besseren Start

Zu Beginn der Partie waren zunächst die Hanseaten die tonangebende Mannschaft. Die Truppe von Trainer Holger Glinicki traf in den ersten Minuten mit annähernd einhundertprozentiger Trefferquote. Die Leguane präsentierten sich im Gegenzug noch etwas ungestüm, es fehlte vor allem an der Abstimmung in der Defense und der nötigen Ruhe im Abschluss.

Flo Mach im Duell gegen Hamburgs Superstar Reo Fujimoto. Bild: Lothar Volz.

Turnaround im zweiten Viertel

Nach einigen Minuten kamen die Iguanas jedoch zunehmend besser ins Spiel. Besonders wichtig war es, dass es nun auch gelang die Hamburger öfter am Punkten zu hindern. Auch gegen das Topduo Kochetkov und Fujimoto konnten sich die Leguane immer öfter behaupten. Beide blieben am Ende des Tages unter den Werten, die sie diese Saison schon öfter aufgelegt hatten.

Kapitän Magenheim, Flo Mach und Kim Robins blocken Hamburgs Center, Asael Yona Shabo. Bild: Lothar Volz.

Kim und der Käpt`n

So gingen die Iguanas noch vor der Pause in Führung, auch da sie sich nun auch auf der anderen Seite des Feldes effektiver zeigten. Hauptakteure gegen die Hamburger Verteidigung waren Kim Robins und Kapitän Sebastian Magenheim. Beiden war anzusehen, dass sie als erfahrenste Leguane in diesem Spiel bereitwillig vorangingen und die Scoringlast auf ihre Schultern nahmen. Das Duo bot den Zuschauern, im bisher größten Spiel der Vereinsgeschichte, was Hustle und auch Offensive anging eine große Show. Gerade die Münchner Nummer 10 war nicht zu bremsen, Kim Robins kam letztendlich auf karrierebestleistungsverdächtige 37 Punkte.

Zweite Hälfte bleibt umkämpft

Die Iguanas konnten sich zeitweise zwar leicht absetzen, doch nie komfortabel genug, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Im zweiten Spielabschnitt zeigten beide Teams weiterhin starken Basketball, jedoch kam es auch auf beiden Seiten immer wieder zu leichten Fehlern im Spielaufbau und liegengelassenen Chancen. Etwas wirkte es so, als würden beide Teams dem spektakulären, kräftezehrendem Spiel und auch der Bedeutung der Begegnung etwas Tribut zollen. Trotzdem gaben die Leguane den Vorsprung nicht mehr aus der Hand und gewannen am Ende mit acht Punkten Abstand. Als wertvoll erwies sich gerade in der Schlussphase die blitzsaubere Leistung von der Freiwurflinie. 17 von 20 Versuchen der Leguane waren von Erfolg gekrönt.

Statistiken

RBB: Kim Robins 37 Punkte, Sebastian Magenheim 15 Punkte, Florian Mach 12 Punkte, Gabriel Robl 6 Punkte, Josef Wernberger 4 Punkte, Laura Fürst, Bastian Kolb.

Hamburg: Vasily Kochetkov 18 Punkte, Reo Fujimoto 18 Punkte, Shabo Asael Yona 12 Punkte, Anne Patzwald 8 Punkte, Marcin Balcerowski 6 Punkte, Ahmadi Alireza 2 Punkte, Chiwaki Mitsugu 2 Punkte, Balaghi Saman.

Stimmen

Sebastian Magenheim (Kapitän): „Das fühlt sich gut an, aber es ist erst Halbzeit. Nächste Woche müssen wir nochmal bestehen und das wird in Hamburg nochmal schwieriger. Der Sieg heute verschafft uns aber auf jeden Fall einen mentalen Vorteil. Wenn man heute in der Defense wen gestoppt hat, oder vorne was reingeschossen hat, war die Halle wie ein sechster Mann, das war überragend.“

Kim Robins: „Ich habe mir schon am Anfang gedacht, dass es ein richtig enges Spiel wird. Wir wollten aber unbedingt im Falle eines Rückstands gut weiterspielen. Genau das ist passiert, wir haben das als Team sehr gut gemacht, als wir im zweiten Viertel zurückgekommen sind und die Führung dann behalten haben. Das letzte Mal, dass ich Playoffs gespielt habe war in Australien und ich liebe einfach diese Spiele, es macht mich glücklich.”

Coach Ryklin: „Das erste Viertel war noch ein bisschen lasch, aber das hat die Mannschaft selbst gut in den Griff bekommen und den Kampf angenommen, danach liefs. Der Schlüssel lag heute in der Defense und bei Kim, der die perfekte Balance zwischen Selbermachen und die anderen einzusetzen gefunden hat. Jetzt müssen wir die Kleinigkeiten, die heute nicht so gut liefen, anpassen und schauen was Hamburg zu nächster Woche verändert.“

Eine Woche Zeit

Spiel zwei wird am kommenden Samstag in Hamburg stattfinden. Dann haben die Leguane durch einen Sieg die Chance, die Sensation perfekt zu machen und in das Halbfinale einzuziehen. Sollte Hamburg gewinnen, kommt es an selber Stätte einen Tag später zum alles entscheidenden dritten Spiel.