Filmkritik

Jurassic World: Ein neues Zeitalter

/ / Der Cast: (v.l.) Jeff Goldblum, Sam Neill, Laura Dern, Bryce Dallas Howard, Chris Pratt, Isabella Sermon und DeWanda Wise, Bild: Universal Pictures

Immer, wenn man glaubt, es geht nicht noch größer, noch gigantischer, noch gefährlicher, überzeugt uns die Jurassic-Ära vom Gegenteil. Denn Regisseur Colin Trevorrow setzt jetzt mit Jurassic World: Ein neues Zeitalter nochmal eins drauf. Über das Ringen zwischen Mensch und Dinosaurier und die finale Frage nach der Zukunft.

1993 erweckte Steven Spielberg mit Jurassic Park die längst ausgestorbenen Dinosaurier erneut zum Leben. Fast 30 Jahre und einige Fortsetzungen später, hat sich in der Dino-Welt so einiges getan. Denn Tyrannosaurus, Velociraptor, Branchiosaurus und Co. leben seit den Ereignissen auf Isla Nublar frei auf dem Festland. Manche brüten auf den Dächern von New York City, andere verputzen den ein oder anderen Passanten auf maltesischen Marktplätzen. Und auch wenn das schon besorgniserregend genug scheint, ist das Hauptproblem des Films ein ganz anderes: Eine monströs-große Heuschreckenplage droht das Ökosystem der Erde zu zerstören.

Generationentreff mit Biss

Um diese Herausforderung zu meistern, kehren alte Freund:innen auf die Leinwand zurück: Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) und Dr. Alan Grant (Sam Neill) versuchen den Ursprung der ominösen Insekten zu finden. Ihre Suche führt sie in den streng geheimen Komplex eines mysteriösen und mächtigen Biotech-Unternehmens namens Biosyn.

Wieder im Dino-Fieber: Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) und Dr. Alan Grant (Sam Neill) Bild: Universal Pictures

Dort vereint Trevorrow die zwei Generationen: Denn auch Owen Grady (Chris Pratt) und Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) verschlägt es in das Territorium des Konzerns. Sie suchen nach ihrer entführten Ziehtochter Maisie Lockwood (Isabella Sermon) und dem gestohlenen Raptorenbaby Beta. In einem weiten Tal mitten in den Dolomiten findet so ein reißerischer Kampf um verlorene Kinder und die Zukunft unseres Planeten statt.

Kurzes Familienidyll vor dem Dino-Klau: Velociraptoren Beta und Blue, Bild: Universal Pictures

Dem Dino so nah

Natürlich wäre es aber kein Jurassic-Film, wenn nicht an jeder Ecke mindestens ein gefährlicher Dinosaurier auf die Filmheld:innen wartet. Auch hier gilt wieder: je blutrünstiger, desto besser! Diese Masche ist leider schon etwas ausgelutscht – was dem Film nicht nur einiges an Spannung raubt, sondern ihn auch unnötig in die Länge zieht. Da ziemlich klar ist, dass keine:r der Protagonist:innen einfach so gefressen wird, jagt einem auch ein Gigantosaurus keine Angst mehr ein.

Dinos haben Maisie Lockwood (Isabella Sermon) einfach zum Fressen gern, Bild: Universal Pictures

Für Entertainment sorgen die actionreichen Verfolgungsjagden aber allemal, besonders wegen der spektakulären visuellen Effekte. Geschaffen wurden die Dinos teils animatronisch (mithilfe von Puppen) oder komplett digital – je nach Eigenschaften und Platzierung. Die ausgestorbenen Kreaturen sehen damit so lebensecht aus, dass ihre Präsenz in einer von Menschen zivilisierten Welt noch surrealer, fast ironisch, wirkt. Auch wenn die Spannung stellenweise ausbleibt, sind Lacher damit auf jeden Fall garantiert.

Ob das Finale wirklich so episch ist wie erhofft, bleibt also dahingestellt. Ein cooles Kinoerlebnis inklusive actionreicher Verfolgungsjagden, seichter Berieselung und visuellen Highlights bietet Jurassic World: Ein neues Zeitalter aber auf jeden Fall.

Zu sehen gibt es den Film ab dem 09.06. in den deutschen Kinos.