Sound of Munich

Hardcore war gestern – heute gibt’s Post-Metal

/ / Bild: We too, will fade

Die Band “We too, will fade” überzeugt mit emotionsgeladenem Post-Hardcore, sowie Elementen aus Rock und Metal.
Leadsänger Vlad Andrei war bei uns zu Gast im Sound of Munich-Interview:

“We too, will fade” im M94.5-Interview.

Die Band wurde 2016 in München gegründet und verschrieb sich ursprünglich dem extremen Post-Hardcore Stil. Dieser setzt sich vor allem durch den Kontrast zwischen den Screams – dem im Hardcore üblichen Schreien – und der harmonisch komplex strukturierten Begleitung vom “klassischen” Hardcore ab.

Zwei Neubesetzungen später hat sich der extreme Stil gehalten; gewinnt aber durch kreative Instrumentation und sanglichere Melodien noch mehr an Qualität. Oder wie Leadsänger Vlad meint:

“Neue Köpfe heißt neue Ideen. Neue Ideen führen zu neuer Musik”.

Vlad Andrei – Leadsänger von “We too, will fade”

Offensichtlich werden diese Entwicklungen vor allem auf der kürzlich releasten EP “Everything falls apart as it should”, die durch mehrere innovative Stilmittel in Komposition und Gesamtkonzept überzeugt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

We too, will fade – My Dying Friend

“Jede Band entwickelt ihren eigenen Stil, Elemente aus verschiedenen Genres zu kombinieren”

Das Einbinden einer akustischen Gitarre in die Songs, die dauerhafte Synthi-Begleitung, die sich – ähnlich wie bei Pink Floyd – durch die ganze EP zieht, sowie das Einbeziehen von Melodie-Linien im Gesang macht den eher gewöhnungsbedürftigen Post-Hardcore Stil um einiges salonfähiger. Leadsänger Vlad verriet hierzu, dass er den ersten Lockdown zur Weiterentwicklung seiner Stimme nutzte. Die Abwendung vom klassischen Hardcore-Scream sei Folge der Experimentierfreudigkeit der Band.

Von links: Olli, Ludwig, Shmagi, Vlad

Außerdem lässt Vlad durchblicken, dass das Album einer gewissen Chronologie folgt, welche nicht nur in den fließenden Übergängen erkennbar wird sondern auch im Text.
So seien die Titel weniger als Einzeltitel zu verstehen sondern als ganzer Satz:

“My dying friend” – “I tried my best” – “Everything falls apart as it should”.

So werden scheinbar zusammenhangslose Songtitel zu einer Geschichte, die stilistisch an ein Haiku erinnert.

Kontrast als Leitmotiv

Das Gegenüberstellen kontrastierender Elemente ist zentraler Bestandteil des Post-Hardcore Genres. Das erreicht mit der neuen EP von “We too, will fade” ein nie dagewesenes Level an Vielfalt und Komplexität. Das kontrastreiche, kreative Zusammenspiel aus verschiedenen Stilrichtungen bringt einen frischen, neuen Klang in die Szene.