M94.5 Filmkritik

Friedhof der Kuscheltiere

/ / Bild: Paramount Pictures

Endlich wird es wieder gruselig! Denn Stephen Kings Roman “Friedhof der Kuscheltiere” (im Original “Pet Sematary”) erscheint in den Kinos. In einem “Es”-ähnlichen Stil versuchen die Regisseure Kevin Kölsch und Dennis Widmyer an den Erfolg von “Es” anzuknüpfen. Das gelingt aber nur zum Teil, da die Handlung bei “Friedhof der Kuscheltiere” nicht so sehr überzeugen kann. Gruselig und zum Schreien ist der Kuscheltierfriedhof dennoch auf jeden Fall.


Und darum geht’s:

Familienvater Louis (Jason Clarke) zieht mit seiner Familie in ein Haus mit großem Waldgrundstück. Als Hauskatze Church von einem Auto erfasst und daraufhin von Louis im Wald begraben wird passiert das unfassbare: die Katze erscheint quicklebendig zurück bei der Familie. Jedoch scheint sie aggressiver als zuvor. Dann stirbt Louis’ 9-jährige Tochter Ellie (Jeté Laurence) – und er muss sich entscheiden, ob er es wagen und seine Tochter auch wieder zum Leben erwecken will. Koste es was es wolle.

Mehr ist nicht automatisch mehr

Von Anfang an versucht “Friedhof der Kuscheltiere” zu erschrecken und zu schocken. Mit allen Mitteln. Nicht nur einmal oder zweimal, sondern fast schon unzählige Male sorgt ein rasend schnell, plötzlich auftauchender vorbeifahrender Lastwagen für Jump Scare Momente. Das führt zwar kurzzeitig zum Herzstillstand, ist aber nicht die Art von Horror die sich der Zuschauer einer Stephen King-Verfilmung wünscht.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wenn eine Katze für Gänsehaut sorgt: PET SEMATARY / FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE

Wo liegt der Fokus?

Wie wäre es mit einer genial-gruseligen Story und spooky Hauptfiguren? Achja, das gibt es ja auch. Unter anderem. Denn hier hätte schön der Fokus auf eine ergreifende und nachvollziehbare Handlung und ebenso passende Charaktere gelegt werden können. Als Zuschauer wird man mit keinem der Familienmitglieder so richtig warm. Das sorgt dafür, dass selbst wenn sich die Figuren in absolut tödlicher Gefahr befinden, die Kinobesucher wenig mit ihnen mitfiebern.

Nichts desto trotz macht “Friedhof der Kuscheltiere” Spaß. Denn der Film ist gruselig, blutig, brutal und unterhaltsam. Lichtblick ist die Schauspielerin der Tochter Ellie, die erst 11-jährige Jeté Laurence. Sie spielt ihre Rolle als offenes und naives Mädchen im Vergleich zum Horror-Szenario extrem kontrastreich und überzeugend. Um so überraschender kommen die vielen Gemetzel-Szenen, mit denen die Regisseure etwas übertrieben haben. Hinzu kommt noch ein sehr schnelles Ende – als hätte man irgendwann keine Lust mehr gehabt und wollte den Film einfach zu Ende bringen. Schade!

Die Grundlage für einen schaurigen Kino-Abend ist definitiv geschaffenen. Eine etwas ausgearbeitetere Story und etwas mehr Horror-Feeling – das wärs gewesen.

“Friedhof der Kuscheltiere” läuft ab dem 4. April 2019 in den deutschen Kinos.