So holt ihr mehr aus eurer Kamera

Foto-Apps

/ / Bild: shutterstock

Die Anforderungen an Handykameras werden immer höher. Gibt es generell Möglichkeiten mehr aus seiner Handykamera rauszuholen? Wir zeigen passende kostenlose Apps.

Die meistens Smartphone-User nutzen zum Fotografieren die vorinstallierte Kamera-App. Die Einstellungen zum Fotografieren sind in der App meistens sehr begrenzt. Es ist damit kaum möglich auch nur ansatzweise manuell zu fotografieren.

OpenCamera – ein anderer Umfang in der Handyfotowelt 

Bei der Andoid-App OpenCamera ist das anders. Hier kann jeder selber bestimmen, in welchem Umfang er im Automatikmodus fotografieren möchte. Und da bietet die App wirklich viel. Szenenmodus, Fokusentfernung und -einstellungen, Raw-Fotografie, Lagewinkel, und automatische Rauschunterdrückung sind da nur einige Features. 

Trotz der vielen Funktionen, überfordert sie Anfänger nicht. Sie unterstützt viel mehr dabei Automatiken wegzulassen und mehr selber auszuprobieren.: Zum Beispiel mit dem Weißabgleich. Damit Bilder an einem bewölkten Tag nicht so kühl wirken, kann der Fotografierende bei OpenCamera den Weißabgleich entweder auf „bewölkt“ setzen, oder komplett manuell einstellen. Im Automatikmodus wird nämlich die Farbtemperatur oft nicht den Lichtverhältnissen  richtig angepasst. 

Aber auch nachts ist mit der App mehr aus den Bildern rauszuholen. Die Automatikfunktion stellt die Helligkeit nachts oft so hoch, dass die Bilder rauschig aussehen. Das liegt am zu hohen ISO- Wert. Mit der App kann der User den ISO Wert und die Belichtungszeit manuell einstellen. So kann auch jeder mit dem Smartphone Verwisch-Effekte erzeugen und zum Beispiel Autolichter zu Linien verschwimmen lassen. 

Für die, die nach dem Fotografieren noch mehr aus seinen Bildern rausholen möchten, gibts auch einiges an Bearbeitungsapps. 

Im erweiterten Foto Modus gibt es auch Rauschunterdrückung, Focus Bracketing, Belichtungsreihe und schnelle Fotofolgen. Bild: M94.5/ Sandra Terme

Snapseed – ein Allrounder

Die App Snapseed hat eine enorm hohe Vielfalt an Bearbeitungsmöglichkeiten, um Fotos schnell und ohne Vorkenntnisse zu bearbeiten. Natürlich bietet sie aber auch alle Basics: Mit den „Gradationskurven“, oder dem „Farbkontrast“ lassen sich Farben und der Kontrast im Generellen anpassen. Mit Filtern ist ein schneller Effekt möglich. 

Spannend sind aber Tools, wie die Bearbeitung der Perspektive – das bieten in der Regel nur kostenpflichtige Programme. Außerdem kann man mit der App auch sehr präzise einzelne Stellen im Bild bearbeiten. Mit der selektiven Wahrnehmung kann in einzelne Bereiche mehr Helligkeit, Kontrast, Sättigung und Struktur gebracht werden. Aber auch die Pinselfunktion kann sich sehen lassen. Damit lässt sich in den ein oder anderen zu hellen Himmel wieder Struktur bringen:  Mit dem Finger streicht der Bildbearbeiter dazu einfach über die Bereiche auf dem Foto, in denen die entsprechende Helligkeit, Belichtung, Temperatur, oder Sättigung verändert werden soll. Aber hier gibt es auch Grenzen: Ist der Himmel komplett nicht erkennbar, muss getrickst werden. Dazu kann ein anderer Himmel hinter das Bild gelegt werden. 

Auch bei Snapseed ist es mit dem Tool “Doppelbelichtung” in einem begrenzten Maß möglich zwei Bilder übereinander zu legen. Bild: M94.5/ Sandra Terme

Adobe Photoshop Mix – wenn es um verschiedene Ebenen geht

An dem Punkt sind die Grenzen von Snapseed erreicht und Adobe Photoshop Mix kann weiterhelfen. Die App bietet zwar auch  Basic-Bearbeitungsmöglichkeiten, aber ihre einzige Stärke liegt in der Arbeit mit verschiedenen Ebenen. Beim Start fordert die App zunächst, sich einen Account anzulegen. Im Anschluss ruft sie den User zu einem interaktiven Tutorial auf. Hier wird die Bearbeitung Schritt für Schritt erklärt und ist somit auch für Anfänger kinderleicht zu verstehen. 

Bild: M94.5/ Sandra Terme

Das Smartphone wird zwar niemals eine Kamera ersetzen können, aber mithilfe von ein paar Apps hat jeder die Möglichkeit mehr aus seinen Handybildern rauszuholen.