Feministische Außenpolitik

Weibliche Perspektiven auf dem internationalen Parkett

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Eine Botschafterin für feministische Außenpolitik – die will Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nun ernennen, um Genderkompetenz zu stärken und eine feministische Grundhaltung zu bewirken. 

Die Außenpolitik derzeit ist überwiegend männlich dominiert. Somit fehlt die Perspektive von Frauen und queeren Personen, welche jedoch oft stärker von den Konsequenzen außenpolitischer Entscheidungen betroffen sind. Weiblich gelesene Personen leben beispielsweise öfter in Armut als Männer, und sind in Konflikten einem höheren Risiko von Vergewaltigung ausgesetzt. 

Status quo: Sexistische Außenpolitik 

Diese genderungleiche Behandlung beginnt in der Politik sogar schon bei kleinen Dingen wie beim Zoll – Frauenklamotten werden beispielsweise höher bezollt als Männerware – und endet bei weltbewegenden Problemen wie Kriegsgeschehen.  

Eine feministische Außenpolitik fordert daher ein Bewusstsein für Ungleichheiten und die Berücksichtigung von Frauen und queeren Personen bei jeder Entscheidung. 

Feministische Leitlinie unzureichend umgesetzt 

Im Iran reagierte Deutschland zurückhaltend mit Sanktionen, schloss sogar Atomabkommen mit der iranischen Regierung, während eine konsequente feministische Politik den Schutz von Menschenrechten und gegebenenfalls Boykott repressiver Regimes fordert.  

Auch in Bezug auf den Ukraine-Konflikt wird die feministische pazifistische Linie von Waffen-Lieferungen überschattet. Deutschlands Fokus liegt nicht auf Fürsorge für die besonders betroffenen, alleinerziehenden Frauen, sondern auf militärischer Sicherheit. 

Botschafterin hilft beim Umdenken 

Quer durch das Ministerium soll die Botschafterin für Feminismus auf Genderthemen sensibilisieren. Ihre Rolle würde zudem den Kontakt mit Deutschlands Vertretungen in aller Welt einschließen, so Tim Büthe, Professor an der der Hochschule für Politik an der TUM. 

Bis wir eine wirklich feministische Außenpolitik haben wird es vermutlich noch eine ganze Weile dauern. Wenn ihr euch genauer mit dem Thema beschäftigen wollt, findet ihr dazu auch einen Fußnotenpodcast! 

von Wunja Zürn