Mush im Interview

Drink the bleach!

/ / Bild: Mush

Zynisch, ironisch und gesellschafskritisch – und sich selbst nicht so ernst nehmen: Die Art-/Post-Punk Band Mush bleibt ihrem Stil mit dem zweiten Album „Lines Redacted“ treu, auch wenn‘s diesmal deutlich pessimistischer klingt. Aber mal ehrlich: Wen wundert‘s? Im Interview mit M94.5 erzählt Frontsänger Dan Hyndman, wieso politische Themen so einen großen Stellenwert in ihrer Musik einnehmen.

Mush im M94.5-Interview

Fehlinformationen

„Alternative Facts“ oder aber „Drink the Bleach“ – darüber singt das britische Trio Mush in ihren Songs. Scheint so, als würden sie einfach die Schlagzeilen der letzten Monate übernehmen. Und das ist gar nicht mal so verkehrt: Zynisch-ironisch verpackt die Band Missstände und Gesellschaftskritik in ihren Songs. Eine politische Band im klassischen Sinne sind sie trotzdem nicht, denn dafür wird ihre Message viel zu offensichtlich mit einem Augenzwinkern kommuniziert. Und dennoch erwähnt Dan im Interview explizit, Bleichmittel im Kampf gegen Corona zu unterlassen!

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Mush – Lines Redacted

„It is about misinformation but it is misinformation at the same time. […] So you kind of feel into that confusion, while you listen to the record.”

– Mush im M94.5-Interview

So beschreibt Hyndman das neue Album. Eine Band auf der Überholspur: „Lines Redacted“ erscheint nur ein Jahr nach dem Release der ersten Platte und wurde innerhalb von sechs Wochen fertiggeschrieben. Durch den ersten Lockdown hätten sie diesmal die Zeit gehabt, musikalisch stärker herum zu experimentieren und sich darauf zu fokussieren, was im Studio gut klingt. Und das ist auch auf ihrem neuen Album zu hören: Die Platte überrascht mit poppigen Elementen und groovy Sound. Außerdem gabs ja in der Zwischenzeit bekanntlich genügend Schlagzeilen zum spicken. Aber woher kommt eigentlich dieses Faible für den politischen Mittelfinger?

Soziale Verantwortung

„I‘m not sure if it‘s coming like from a place of social responsibility, I think it‘s just what dominates a lot of my thoughts. […] It‘s just naturally what I write about.”

– Mush im M94.5 Interview

Soziale Verantwortung wird bei Dan Hyndman großgeschrieben. Neben der Band arbeitet er in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Auch hier versucht er, Menschen musikalisch zu erreichen. Politische Themen haben generell schon immer innerhalb des familiären Umfelds eine große Rolle gespielt und dann später auch im Geschichts- und Politikstudium. Die Band nutzt Musik, um über das zu reflektieren, was um uns herum passiert. Somit dient ihre Musik als eine Art Spiegel der Gesellschaft. Vielleicht versucht die Band deshalb, „zensierte Passagen“ so rebellisch offen wiederzugeben:

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Mush – Hazmat Suits

Ihren Ursprung hat die Band übrigens in der gemeinsamen WG. Die Anekdoten dazu hat der Frontsänger aber lieber für sich behalten und gab lediglich zu, dass es teilweise sehr messy und wild zugegangen ist…