MTM22: NFTs

NFTs – Ein schon ausgestorbener Hype?

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Mitentscheiden wie sich die eigene Lieblingsserie weiterentwickelt. Sammlerspaß wie damals als Kind mit Pokemon-Karten. Teil einer exklusiven Community sein. Die Voraussetzung für all das: die richtigen NFTs besitzen. Was diese aber genau sind und wie das Ganze funktioniert, bleibt für viele immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Kurz erklärt: NFTs, also non-fungible-tokens, sind digitale Besitznachweise von immateriellen Gütern. Sie können zum Beispiel die Form eines digitalen Kunstwerks oder einer digitalen Eintrittskarte annehmen. Und wenn man die richtigen NFTs besitzt, kann man tatsächlich über die Entwicklung der neuen Fernsehserie “Krapopolis” von Fox Entertainment und den Schöpfern von “Rick and Morty” mitentscheiden. “Krapopolis” wird als erste Serie mit Hilfe der Blockchain-Technologie produziert und es werden dazu passende Sammlerstücke auf dem NFT-Markt verkauft. Wer so ein NFT besitzt, soll nicht nur exklusive Inhalte zur Serie erhalten, sondern auch bei kleinen Entscheidungen, wie z.B. welche Haarfarbe der Hauptcharakter hat, mitbestimmen. Aber für wen NFTs immer noch Neuland sind, für den ist es noch nicht zu spät, denn wie auch die NFT-Expertin Vicktoria Klich bezüglich der neuen Technologie sagt: “Wir sind noch nicht ready für den Massenmarkt”.

NFT-Expertin Vicktoria Klich

NFTs, Web3, Metaverse – eigentlich würde man erwarten, dass gerade die digital native Jugend eine gewisse Affinität für diese Welt aufweist. Allerdings ist das nicht unbedingt der Fall. Fragt man auf den Medientagen in München junge Menschen, sehen viele NFTs als Quatsch oder bezeichnen sie sogar als “Bullshit”. Gleichzeitig kannten die meisten zwar den Begriff, konnten aber nicht erklären, was Web3 und NFTs genau sind und wie sie funktionieren. Anders geht es da Joely. Sie ist 26 und hat erst vor einigen Tagen ihren ersten NFT bekommen. Dazu ist sie durch ihren Job bei XPLR Media gekommen, wo NFTs für eine Aktion kostenlos vergeben wurden. Joely findet besonders spannend, “dass es eine neue Art ist seine eigenen Daten zu erleben. Anders als bei Banken, wo es ja immer noch die zweite Stufe “Institution Bank” gibt, hast du bei NFTs direkten Zugang zum Internet und zu deinem Wallet und somit auch zu deinem Geld”. Gleichzeitig deutet die Studentin darauf hin, dass es auch “sehr viele Gegensprüche gibt, wie zum Beispiel der Energieaufwand für Blockchains”.

Joely beschäftigt sich schon mit NFTs

Durch ihren Job konnte Joely schon tief in das Thema eintauchen. Aber wie sieht es für andere Student*innen aus, die auch erste Schritte in der NFT-Welt gehen möchten? Für die hat der NFT-Experte Mike Hager auf den Medientagen folgenden Rat: “Einfach anfangen. Auch wenn ich wenig Geld habe, würde ich mir mal 100 Euro in die Kryptowährung Ether wechseln und dann einfach mal erste kleine Transaktionen machen, einfach um da ein bisschen hineinzukommen”. Um in das Ganze einzusteigen, muss man sich erstmal ein sogenanntes Krypto-Wallet erstellen. Das braucht man um später auf die eigenen Bestände zugreifen zu können und Transaktionen zu machen. Hager betont auch, dass es bei der Erstellung eines Krypto-Wallets wichtig sei, seine Seed-Phrase nicht digital zu speichern, also nicht in einem Word Dokument, oder sie abzufotografieren. Stattdessen  empfiehlt er die Seed-Phrase auf einen Zettel zu schreiben und diesen gut zu verstecken. Die Seed-Phrase ist wichtig, denn falls man sein Passwort vergisst, kann man nur mit dieser Wörter Kombination auf das eigene Walltet zugreifen.

NFT-Experte Mike Hager

Ob es sich letztendlich heutzutage lohnt, in NFTs zu investieren, kann man nicht klar beantworten. Auch wenn Experten wie Hager auf eine tolle Entwicklung von Krypto setzen, sind die Kurse in den vergangenen Jahren stark hoch und runter gegangen. Das Gleiche gilt auch für den Wert von NFTs und zeigt wie Volatil das Ganze ist. Wer also in so etwas investieren möchte, bekommt keine Sicherheit, dass alles so klappt wie erhofft und muss gute Nerven mitbringen.