Glas mit Graduation Hut

Stipendien in Deutschland

Studieren At Its Best

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Stipendien sind nicht nur für Studierende mit Bestnoten. Vielleicht habt ihr euch auch schonmal überlegt, euch für ein Stipendium zu bewerben. In Deutschland gibt es ein breites Angebot und es ist gar nicht so einfach das passende zu finden. Wir stellen euch drei deutsche Stipendien vor.

Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft 

Sie wird vom Bund getragen und ist politisch unabhängig. Mit ihrer Sub-Stiftung des Studienförderwerks Klaus Murmann will die Stiftung unternehmerisches Denken und Handeln in gesellschaftlicher Verantwortung fördern. Dazu muss man allerdings gar nicht Wirtschaft studiert haben. Die Stipendiat:innen kommen aus einer breit gefächerten Mischung aus Studiengängen. Voraussetzungen sind vor allem gesellschaftliches Engagement, Allgemeinwissen und Zielstrebigkeit. Auch auf die Noten wird geachtet, der Fokus liegt aber eher auf Fähigkeiten wie einem Sinn fürs Vernetzen und Interesse am Austausch. Dafür bekommt man durch das Stipendium nicht nur eine finanzielle Förderung wie ein Büchergeld von 500 Euro monatlich. Außerdem wird man in Workshops zum Beispiel bei der Startup Gründung unterstützt. Auch gibt es Kooperationen mit Unternehmen oder Chancen zum internationalen Austausch.

“Ich persönlich konnte durch das Stipendium zum Beispiel im April nach New York und da an Model United Nations teilnehmen. Das ist ein Planspiel von den Vereinten Nationen. Obwohl ich jetzt gar nicht direkt was mit Politik zu tun habe, durfte ich durch das Stipendium daran teilnehmen.”

Manuel Scheuernstuhl, Stipendiat bei der SdW

Das Bewerbungsgespräch besteht beispielsweise aus einem Tiefeninterview. Manuel empfiehlt, den Lebenslauf lückenlos erklären zu können und Antworten auf Fragen dazu parat zu haben. 

Die Studienstiftung des deutschen Volkes 

Hier wird besonders auf die Persönlichkeit geachtet. Auch mal Kontra zu geben, ist bei der Studienstiftung des deutschen Volkes sogar gewünscht und das auch schon während des Bewerbungsverfahrens. Auch hier wird auf gute Noten geachtet, aber auch mit gesellschaftlichem und ehrenamtlichem Engagement kann man glänzen.

“Es war eigentlich ein ziemlich bunt gemischter Haufen. Und es gab kein rein leistungsorientiertes Bewerbungsverfahren, sondern es kam wirklich auch auf Persönlichkeit an. Und persönliche politische Einstellungen zum Beispiel sind da auch kein Bewertungskriterium.”

Lena Geßele, Stipendiatin bei Studienstiftung des deutschen Volkes

Die Studienstiftung ist das älteste und größte Begabtenförderwerk in Deutschland und leistet eine finanzielle Förderung von 300 Euro. Je nach familiärer Situation kann auch ein zusätzlicher Betrag von bis zu 750 Euro bezogen werden. Außerdem gibt es Auslandsförderung und Versicherungspakete. Lenas Tipp für die Vorbereitung auf die Aufnahmeinterviews: mit dem Dozent des Vertrauens vorbereiten, wissen, was den Lebenslauf besonders macht, unabhängig von Leistungen, und natürlich selbstbewusst aufzutreten. 

Das Cusanuswerk

Für die Aufnahme zum Bewerbungsverfahren des Cusanuswerk müssen Studierende erst von einem ihrer Lehrer:innen oder Dozent:innen vorgeschlagen werden und dann an einem doch recht aufwendigen Bewerbungsverfahren inklusive vieler Gespräche teilnehmen. Als Leistung wird aber auch hier kein Bestabitur vorausgesetzt, auch Noten aus der Uni können für die Aufnahme zählen. Neben einer Pauschale von 300 Euro wird die finanzielle Förderung über das eigene Einkommen und Vermögen sowie das der Eltern ermittelt, ähnlich wie beim BAföG. Und natürlich gibt es auch ein weitläufiges ideelles Förderprogramm.

“Das ist organisiert in verschiedene Hochschulgruppen an der eigenen Universität, wo man sich untereinander vernetzen kann und mit Gleichgesinnten aus verschiedenen Studiengängen in Kontakt kommt und sich austauschen kann. Dort entstehen auch häufig in dem Rahmen viele Freundschaften.

Cornelius Berberich, Stipendiat beim Cusanuswerk

Das Cusanuswerk legt auch großen Wert auf die Verbindung zwischen einzelnen Studierenden. Profitieren können die Stipendiat:innen also definitiv in vielerlei Hinsicht – solange sie interessiert sind und das Angebot auch nutzen.