Die Punkband Pussy Riot

Pussy-Widerstand

/ / Bild: Shutterstock/Greyboots40

Der Krieg in der Ukraine tobt weiter und fast jede Form von Protest in Russland wird unterdrückt. Doch eine Gruppe hört nicht auf, sich zu widersetzen: Pussy Riot. Auch nach mehr als einem Jahrzehnt erheben die Bandmitglieder immer noch die Stimme gegen Putin.

Zehn Jahre ist es her, seit eine Gruppe von Frauen bekleidet in Sturmhauben und bunten Kleidern in die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau stürmte, um ein Punk-Gebet aufzuführen. Ihr Protest gegen Kirche und Staat brachte ihnen Morddrohungen, Beschimpfungen und schließlich auch Gefängnisstrafen ein. Heutzutage als Bewegung bekannt, begann Pussy Riot als Punkband. Unzufrieden mit Putins dritter Amtszeit organisierten sie politische Aktionen und Proteste.

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Mutter Gottes, Vertreibe Putin! – Das Punk-Gebet 2012

Der Protest hört nicht auf

Die zwei Pussy-Riot-Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina wurden für zwei Jahre inhaftiert. Trotzdem folgten nach der Entlassung weitere Protestaktionen. So wurden die zwei Frauen 2014 beim Vorbereiten eines Auftritts in Sotschi von Hilfspolizisten angegriffen und verhaftet. Auch 2018, während des Fußball-WM-Finales in Moskau, erregte die Gruppe wieder Aufmerksamkeit. Beim Versuch, auf das Spielfeld zu stürmen, überwältigte die Polizei vier Aktivistinnen und nahm sie fest.

Keine normale Flitzerin sondern eine Protestaktion – Bild: Shutterstock / Alizada Studios

Ursprung der Bewegung

Vorbild von Pussy Riot war das Künstler:innenkollektiv “Woina”, das in den 2000ern mit Straßenkunst und Protestaktionen für Aufsehen sorgte. Sie organisierten provokative Performances und Aktionen gegen die russische Regierung. Die Mitglieder lernten sich an der philosophischen Fakultät der Lomonossow-Universität in Moskau kennen. So begannen zwei spätere Mitglieder von Pussy Riot ihre Karriere im Kollektiv.

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Pussy Riots Song “Putin will teach you how to love” mit Aufnahmen aus Sotschi 2014

Ikonen der LGBTQ+ Szene

Pussy Riot setzten sich von Anfang an in ihren Texten gegen die Unterdrückung von Frauen, LGBTQ+ oder ethnischen Minderheiten in Russland ein. Im Oktober 2020 schickte die Gruppe Putin einen “Geburtstagsgruß”, indem sie Regenbogenfahnen an Regierungsgebäude in Moskau hängten.

Don’t play stupid, don’t play dumb

Vagina’s where you’re really from

(Where you from? Where you from?)

Pussy Riot – Straight Outta Vagina

Die Frauen werden wegen ihrer Positionen sowohl in feministischen als auch in queeren Kreisen gefeiert. Ihr Einsatz für sexuelle Minderheiten als auch die Teilnahme an einer verbotenen Gay Pride in Moskau brachte ihnen im eigenen Land vor allem Kritik aus konservativen Kreisen ein.

“I support Ukraine. Fuck Putin. I hope he dies soon”

Das sagte Nadeschda Tolokonnikova in einem aktuellen Interview über den Krieg in der Ukraine. In der aktuellen Situation findet Pussy Riot auch einen Weg zu protestieren und die Ukraine zu unterstützen. Unter dem Namen UkraineDAO verkaufen sie beispielsweise NFTs, um die ukrainische Hilfsorganisation “Come Back Alive” zu unterstützen. In den ersten 24 Stunden schafften sie es bereits drei Millionen US-Dollar zu sammeln.

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Tweet von CNN

Pussy Riot sind und bleiben Vorreiter zivilgesellschaftlichen Protests in Russland. Auch nach so vielen Jahren sind sie trotz aller Repressionen immer noch aktiv – im eigenen Land verpönt und im Ausland geschätzt. Sie sind immer noch eine der lautesten unter den vielen Stimmen, die sich in Russland gegen den Hass und für Liebe einsetzen.