Filmkritik

The French Dispatch

/ / THE FRENCH DISPATCH. Photo Courtesy of Searchlight Pictures. © 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation All Rights Reserved

Drei Dinge hat es gebraucht für Wes Andersons neuesten Filmerfolg: Inspiration vom The New Yorker Magazine sowie seinen Autor:innen, eine Sammlung von Kurzgeschichten und das französische Kino. Entstanden ist auf den ersten Blick ein Durcheinander. Doch auf den zweiten Blick: Ein Film mit viel Liebe zum Detail und spielerischer Fantasie.

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Trailer zu The French Dispatch

In The French Dispatch geht es um die letzte Ausgabe der gleichnamigen fiktiven Zeitschrift “The French Dispatch of the Liberty, Kansas Evening Sun”. Im Laufe des Filmes erweckt Wes Andersen vier Geschichten dieser letzten Ausgabe des weit verbreiteten amerikanischen Magazins mit Sitz in der französischen Stadt Ennui-sur-Blasé, fantasievoll zum Leben.

Ein Film oder ein Magazin?

Der Film ist vom Aufbau her unterteilt wie ein typisch amerikanisches Magazin. Von Local Color über Arts&Artists zu Politics/Poetry und schließlich zu Tastes&Smells. Alles ist dabei! Wobei zugegebenermaßen die dazugehörigen Storys mal mehr, mal weniger viel mit ihrem Überthema zu tun haben. Dafür sind sie aber immer mit einer Menge Sarkasmus, Skurrilität und liebevollen Details durchzogen, die beim Zuschauen eine Menge Spaß machen. Doch nicht nur der Inhalt der Komödie überzeugt, sondern auch die Umsetzung. The French Dispatch ist sehr ästhetisch und wechselt immer mal wieder den Stil. Vom schwarz-weißen Vintage Stil zu den typischen Wes Anderson Farben bis hin zu Zeichentrick- Sequenzen. Wes Anderson bleibt seinem Ruf gerecht.

Von links nach rechts: Hippolyte Girardot, Stephen Park, Jeffrey Wright and Mathieu Amalric in THE FRENCH DISPATCH. Photo Courtesy of Searchlight Pictures. © 2021 Twentieth Century Fox Film Corporation All Rights Reserved

Stars, Stars, Stars,…

Nicht nur was die Ästhetik angeht, sondern auch in Bezug auf die Besetzung liefert Anderson wieder mal ab. Es scheint als sei selbst die kleinste Nebenrolle in der Komödie hochkarätig besetzt. In den Hauptrollen sind unter anderem Schauspiel-Stars wie Frances McDormand (Nomadland), Bill Murray (Isle Of Dogs-Ataris Reise), Timothée Chalamet (Call me by your name), Jeffrey Wright (Die Tribute von Panem: Catching Fire), Benicio del Toro (Sicario), Tilda Swinton (Grand Budapest Hotel) und Owen Wilson (Father Figures) zu sehen. Die Liste von bekannten Namen in The French Dispatch scheint niemals enden! Dabei sehen die Namen aber nicht nur auf dem Papier gut aus, sondern der gesamte Cast überzeugt beeindruckend mit seiner schauspielerischen Leistung und lässt die Zuschaur:innen komplett in eine Wes Anderson Welt eintauchen.

Von links nach rechts: Elisabeth Moss, Owen Wilson, Tilda Swinton, Fisher Stevens and Griffin Dunne in THE FRENCH DISPATCH. Photo Courtesy of Searchlight Pictures. © 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation All Rights Reserved

Weil so viel passiert, hat man das Gefühl, dass der Film länger dauert als 107 Minuten. Dies aber überhaupt nicht im negativen Sinne, denn langweilig wird es bestimmt nicht. Durch das schnelle Tempo, vollgepackte Handlungsstränge und der Unterteilung in mehrere Einzelstorys ist The French Dispatch etwas wirr und definitiv kein Film zum nebenbei Anschauen. Er verlangt die ganze Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen, aber diese verdient sich The French Dispatch auch. Es ist ein Film, der bestimmt auch beim zweiten und dritten Mal Anschauen viel Spaß macht, weil er so detailreich ist, dass man bei jedem Mal was Neues entdecken wird.

The French Dispatch läuft ab dem 21.10.2021 in den deutschen Kinos.