Black History Month

Schwarze Personen, die in unseren Geschichtsbüchern fehlen

/ / Bild: Shutterstock / Gino Santa Maria

Jedes Jahr im Februar findet der Black History Month statt. Ein Monat, in dem schwarze Kultur und Menschen im Mittelpunkt stehen. Ihre Errungenschaften in der Weltgeschichte sollen gefeiert und sichtbar gemacht werden. Dabei gibt es wichtige schwarze Persönlichkeiten, die in unseren Geschichtsbüchern häufig fehlen – zum Beispiel: May Ayim und Marsha P. Johnson.

May Ayim – eine afrodeutsche Dichterin, Pädagogin und Aktivistin – zählt zu den Vorreiter:innen der Schwarzen Deutschen Bewegung. Mit ihren Worten und Werken machte sie das Leben schwarzer Menschen in Deutschland sichtbar. Sie wurde 1960 als Tochter einer weißen deutschen Mutter und eines ghanaischen Austauschstudenten in Hamburg geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie jedoch im Heim und wurde im Alter von 18 Jahren von einer weißen Familie adoptiert. Ihr Aufwachsen beschrieb sie so:

Die wollten mich beschützen vor Rassismus. Die wollten, dass ich nicht auffalle. Immer grau, immer brav, immer anständig, immer gehorsam, bloß nichts Exotisches. Du fällst sowieso schon auf wie ein bunter Hund. Das wollten sie machen und immer strenger, immer enger, bis ich fast keine Luft mehr gekriegt habe.“

May Ayim in der Dokumentation “Hoffnung im Herz”

May Ayim konnte sich in ihrer Umgebung nicht wiederfinden. Ihre Poesie jedoch war für sie die Möglichkeit, der weißen deutschen Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten:

Ich werde trotzdem Afrikanisch sein, auch wenn ihr mich gerne Deutsch haben wollt. Und ich werde trotzdem Deutsch sein, auch wenn euch meine Schwärze nicht passt.“

“Grenzenlos und unverschämt” – ein Gedicht gegen die Deutsch Sch-einheit
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Eine vergessene Aktivistin

I wanna be a drag queen. I wanna be the world’s biggest drag queen.“ 

Marsha P. Johnson

Dieser Traum von Marsha P. Johnson sollte wahr werden. Mit ihren glitzernden Kleidern, hohen High-Heels und bunten Federn machte sie sich als Drag Queen einen Namen. Sie wurde zur Ikone der LGBTQ+-Bewegung. Marsha P. Johnson bekam dabei aber nie die verdiente Anerkennung.

Geboren 1945 in New Jersey setzte sie sich für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender Personen ein. Bei den Stonewall-Ausschreitungen von 1969 soll es Marsha P. Johnson gewesen sein, die den ersten Stein geworfen hat. Ein Ereignis, bei dem sich die queere Szene während einer Polizeirazzia erstmals zur Wehr setzte. Diesem Wendepunkt gegen Diskriminierung und Polizeigewalt gedenkt man bis heute jährlich mit dem Christopher Street Day. 

Black History Month – nur ein Ausschnitt

Bei May Ayim und Marsha P. Johnson handelt es sich nur um zwei der unzähligen schwarzen Persönlichkeiten, die in der gesellschaftlichen Wahrnehmung bisher wenig Beachtung finden. Doch auch das kann sich ändern – unabhängig davon, ob Black History Month ist oder nicht.