Vierschanzentournee - Vorschau

Alle Jahre wieder

/ / Foto: Brigitte Waltl-Jensen, OK Vierschanzentournee.

Die 68. Vierschanzentournee – M94.5 ist für euch an allen vier Standorten dabei.

Der Modus

Wie der Name der Tournee schon verrät, wird an vier verschiedenen Schanzen gesprungen. Um bei den Springen in Oberstdorf, Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen einen der 30 Finalplätze zu ergattern, muss man sich zuvor im K.O.-Duell durchsetzen. Die Duelle werden durch die jeweilige Platzierung im Qualifikationsspringen bestimmt. Es hilft also, auch da schon eine gute Figur zu machen.

Die Regelung besagt hier: Platz 1 der Qualifikation gegen Platz 50, Platz 2 gegen Platz 49 und so weiter. Es gibt also 25 Duelle. Wer jetzt aufgepasst hat, dem fällt auf, dass noch fünf Plätze zu vergeben sind. Diese Plätze werden an die besten fünf Verlierer der Duelle verteilt. Glück im Unglück also. Damit sind dann alle Finalplätze vergeben.

Der Springer bekommt allerdings nicht nur Punkte auf seine Weite. Auch Haltung und Windbedingungen spielen bei der Bewertung eine Rolle. Eine Bruchlandung kann also schon den Gesamtsieg verhindern, denn Gewinner wird derjenige, mit der höchsten Punktzahl aus allen vier Springen.

Die Favoriten

Sind dieses Jahr nicht so eindeutig zu benennen. Die Saison verlief dafür zu ausgeglichen. Folgenden Kandidaten gehören aber zum engeren Kreis:

Ryoyu Kobayashi: Der 23-Jährige tritt als Titelverteidiger an. Seine schlechteste Platzierung diese Saison ist ein sechster Rang. Davon können die meisten nur träumen. Auch das letzte Springen vor der großen Tournee, in Engelberg, konnte er für sich entscheiden. Nach seiner beeindruckenden Leistung lastet auf ihm allerdings auch Druck, ob der junge Japaner damit umgehen kann, oder ihm doch die Flügel gestutzt werden, zeigt sich beim Springen. Ein Wörtchen mitzureden hat da zum Beispiel…

Karl Geiger: Die deutsche Hoffnung aus Oberstdorf. Er gilt als eher ruhig und zurückhaltend. Nicht unbedingt Eigenschaften, die man mit einem Favoriten verbindet. Laut eigener Aussage ist er hoch motiviert, will dieses Jahr angreifen und mit seiner Konstanz glänzen. Klingt schon eher nach einem Gewinnertyp. Diese Mentalität darf er auch haben:  Der 26-Jährige liegt im Weltcup aktuell auf Platz drei und hat sich damit seine Favoritenrolle klar verdient. Eventuell kann er zudem vom Heimvorteil beim Auftaktspringen profitieren.

Stefan Kraft:  Der Österreicher ist beinahe schon ein Routinier. Auf seine Nervenstärke könnte es dieses Jahr ankommen. Als Gesamtwelcup-Zweiter zählt auch er zum engsten Favoritenkreis. Die Saison verlief hervorragend, einzig und allein ein Sturz bei der Generalprobe in Engelberg könnte den Sieger von 2015 etwas aus der Bahn geworfen haben. War das nur ein kleiner Ausrutscher oder doch eher folgenschwerer Patzer?

Kamil Stoch: Auch den Polen sollte man weiterhin auf dem Schirm haben, er hat sich in den letzten Jahren einen großen Namen gemacht. 2019 zwar von Kobayashi in den Schatten gestellt, gelang ihm noch 2017 und 2018 der Höhenflug ganz nach oben aufs Treppchen. Diese Saison läuft bisher ganz ordentlich, er liegt im Weltcup auf Platz vier.

Nicht dabei

Er gehört zur Tournee wie der Schnee (oder fast noch mehr): der Japaner Noriaki Kasai, der in den letzten 25 Jahren keine einzige Auflage verpasst hat. Dieses Jahr werden wir ihn aber nicht durch die Lüfte fliegen sehen, denn er konnte sich in der japanischen Mannschaft nicht für eine Nominierung empfehlen.

Wer die Tournee dieses Jahr für sich entscheiden kann, erfahrt ihr im etwas anderen Liveticker, hier bei M94.5. Los geht’s am Sonntag, mit dem Auftaktspringen in Oberstdorf.

Von Fanny Ommert