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Wissensnews

Was neben Corona sonst noch los ist

/ / Bild: M94.5

In der Welt der Nachrichten und der Wissenschaft dreht sich zur Zeit alles um die Corona-Krise – fast alles! Natürlich treiben die Forscherinnen und Forscher in München und der Welt auch noch andere Fragen und Themen um.

Nasa will erstmals Astronauten mit SpaceX zur ISS schicken

Ende Mai will die US-Raumfahrtbehörde NASA zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt wieder Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS schicken. Die Neuigkeiten teilte NASA-Chef Jim Bridenstine via Twitter mit. Am 27. Mai soll es in einer “CrewDragon”-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus losgehen. An Bord werden die NASA-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley sein.

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Jim Bridenstine auf Twitter.

SpaceX hat bisher nur Fracht zur ISS transportiert. Da die Nasa ihre eigene Shuttle-Flotte im Juli 2011 aus Kostengründen ausgemustert hatte, waren die Astronauten seitdem auf die Mitnahme in russischen Sojus-Kapseln angewiesen. In den USA hat das aus finanziellen und geopolitischen Gründen schon länger für Unmut gesorgt.

Die jetzt anstehende Mission sei der “letzte Flugtest” von SpaceX, hieß es von der Nasa. Wie lange die Astronauten Behnken und Hurley an Bord der ISS bleiben sollen, ist noch nicht klar.

Neandertaler gingen auf Fischfang

Forscher haben in einer Höhle an der Küste von Arrábida südlich von Lissabon unter anderem Wirbel eines Delfins, die Gliedmaßen einer Robbe und Reste von Schalentieren und Fischen gefunden. Die Funde geben Hinweise auf den Speiseplan des Homo neanderthalensis, der einst in der Region lebte.

Die Funde zeigen, dass die Neandertaler das Meer als Nahrungsquelle nutzten, erklärt das Forscherteam um den Paläoanthropologen João Zilhão in der Fachzeitschrift Science. Der Umfang sei demnach vergleichbar mit dem Fischkonsum des modernen Menschen in der Mittelsteinzeit, die vor rund 12.000 Jahren begann. Die Überreste in der Höhle von Figueira Brava sind zwischen 86.000 und 106.000 Jahre alt sein.

Die Neandertaler der Region sollen sich den Angaben nach neben Meerestieren auch von Rehen, Füchsen oder Vögeln ernährt haben. Der Speiseplan des Neandertalers war also wesentlich ausgewogener als bisher angenommen. Das hat weitreichende Folgen für die Forscher. Bislang gingen Anthropologen davon aus, dass der Konsum von Fisch und Meeresfrüchten ein Alleinstellungsmerkmal des modernen Menschen sei. Die tierische Nahrung aus dem Meer steigert die Entwicklung von Hirngewebe und damit den Aufbau der kognitiven Fähigkeiten.

Neue Ergebnisse des Event Horizon Telescopes

Das Event Horizon Telescope ist vor ungefähr einem Jahr durch das erste Bild eines schwarzen Lochs in der 50 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M87 bekannt geworden. Jetzt haben die Astronomen neue Ergebnisse präsentiert. In der Fachzeitschrift „Astronomy & Astrophysics“ wurde das bislang schärfste Bild des Quasars 3C 279 gezeigt.

Bild: J.Y. Kim (MPIfR), Boston University Blazar Program (VLBA and GMVA), and Event Horizon Telescope Collaboration

Ein Quasar ist ein „aktiver Galaxienkern“, in dem ein schwarzes Loch ständig große Mengen von Materie schluckt. Mit fünf Milliarden Lichtjahren ist 3C 279 erheblich weiter entfernt als die Galaxie des schwarzen Loches, M87. Die aufgenommenen Bilder zeigen wegen der Entfernung nicht den „Schatten“, wie es beim schwarzen Loch der Fall war, sondern zwei gegenläufige, energiereiche Plasmastrahlen, auch „Jets“ genannt, die Materie in das Weltall schleudern.

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Die erste Aufnahme des schwarzen Lochs.

Die Analyse zu 3C 279 und die des Schwarzen Lochs in M87 beruhen auf Daten, die im Jahr 2017 gesammelt wurden. Mit dem Event Horizon Telescope konnten die Astronomen die Jets von 3C 279 erstmals im Detail abbilden, jetzt wollen die Astrophysiker herausfinden, wie die Jets entstehen und woher sie ihre Energie ziehen.

Um noch genauere Details zu erkennen, werden Teleskope im Weltraum benötigt – die maximalen Abstände auf der Erde sind ausgereizt. Das berichten die Astronomen und Wissenschaftler in der Zeitschrift „Science Advances“. Dann könne man zum Beispiel erforschen, ob und wie schnell Schwarze Löcher rotieren. Bislang gibt es aber noch keine Pläne für eine Erweiterung des Event Horizon Telescope in den Weltraum.