Phase K

“Two of Us” im Metropoltheater

/ / Bild: Metropoltheater München/ Fotograf: Jean Marc Turmes

Welches Songwriter Duo hat schon so eingeschlagen wie John Lennon und Paul McCartney? Phil Newman ist in Liverpool geboren und aufgewachsen, hat den Steilstart der Beatles also hautnah miterlebt. Gemeinsam mit seinem Sohn James widmet er nun am Metropoltheater die Hommage »Two of Us« den wohl einflussreichsten Größen der Musikgeschichte.

Das Metropol ist für München Maßstäbe ganz schön ab vom Schuss. U-Bahn-Haltestelle Freimann, und dann noch zu Fuß in die Wohnviertel hinein, die das klassische Vorstadt-Feeling ausstrahlen. Der lange Weg lohnt sich jedoch: Ein Gebäude, das wie aus dem Space-Age scheint. Gewölbte Glasfassade, lauschiges Licht, viel Rot, alles sehr gemütlich und die Möbel aus dem Midcentury. Ein Hauch von Glamour und alles sehr gepflegt. Wie gemacht also für einen Abend mit den Beatles.

Legenden aus dem Musikunterricht

Das Publikum ist sehr gemischt. Wie erwartet stehen hier die “Oldies” Schlange, aber auch eine beträchtliche Zahl an jungen Menschen. Es soll um die Beatles gehen, um das legendäre Songwriter-Duo Lennon/McCartney, es soll Musik geben, aber auch szenische Erzählungen. Wie die meisten Menschen, die an der Schule Musikunterricht erlebt haben, sind bestimmt alle Anwesenden “mit den Beatles aufgewachsen”. Wer hat nicht “Let it Be” oder “Yesterday” im Schulchor oder zum Eingrooven vor dem Musikunterricht mit Klavierbegleitung gesungen (die Millennials verstehen)?

Schlichte Optik und bewegende Inhalte

Die Bühne ist schlicht, man könnte davon ausgehen, dass es sich hier um ein normales Konzert handelt. Zwei Mikrofone, mit zwei Capodastern daran, zwei Gitarren in den Ständern, zwei Stimmgeräte. Phil und James, Vater und Sohn, bekommen schon beim Auftritt tosenden Applaus. Phil mit Weste und weißem Pferdeschwanz, James mit längerem Haarschopf und der typischen Lennon-Brille. Die beiden beginnen mit einem Medley der bekanntesten Songs. Und sie fangen bei Phil an, der als Liverpooler Urgestein den Steilstart der Beatles hautnah miterlebt hat. Sie machen Stationen bei den signifikantesten Stilveränderungen und Lebensereignissen der Beatles und halten sich dabei immer strikt an Songs, die von McCartney und Lennon geschrieben wurden.

Reinkarnation und Ohrwürmer

Es ist tatsächlich wie ein glücklicher Zufall des Schicksals, dass Phils Stimme gerade in den höheren Lagen mit der McCartneys exakt identisch zu sein scheint. Auch James Stimme ist dem raueren Organ von Lennon zum Verwechseln ähnlich. Die beiden schaffen es – vielleicht aus ihrer Begeisterung für die Musik -, die Beatles zum Greifen nah auf die Bühne zu bringen. Mit gekonnten Gitarrensoli, gelegentlichen Verkleidungen und garantierten Lachern führen Phil und James durch den Abend. Und während sie ihre Instrumente nachstimmen, entsteht keine unangenehme Stille, sondern die wird gefüllt mit unterhaltsamen Quizfragen an das Publikum. Generell wird das Publikum mit einbezogen, aber genau so, dass man sich auch wohlfühlt, wenn man das sonst nicht so mag. Insgesamt verlässt man das urige Metropoltheater und seine Holzsitzreihen mit mehr als nur einem Ohrwurm. Die gemütliche Bar in der gewölbten Glasfassade lädt mit erfrischenden Preisen zum noch Bleiben und Verweilen ein.

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Two of Us ist im Februar noch einige Male im Metropoltheater zu sehen, und es lohnt sich!