Filmkritik

Speak no Evil

/ / Bild: Filmfest München/Erik Molberg

Horrorfilme funktionieren nicht immer nur über Jump-Scares. Der dänische Regisseur Christian Tafdrup legt seinen neuen Film Speak no Evil im Genre des psychologischen Horrors an. Er will in den Kopf seines Publikums gelangen.

Eine dänische Familie im Urlaub in der Toscana. Bjørn und seine Frau Louise sind gelangweilt von den Erlebnissen der anderen Menschen und die Zeit plätschert vor sich hin, bis sie ein niederländisches Paar, Patrick und Fie, kennenlernen. Zwischen den Familien entwickelt sich eine transnationale Freundschaft. Auf Drängen von Bjørn nehmen die Dänen eine Einladung an und besuchen ihre Freund:innen in einem Wald nahe der Nordseeküste.

Empfindungen in den Köpfen

Speak no Evil sorgt für keine großen Überraschungen. Denn der Großteil, der Handlung folgt den gewohnten Horrorfilmmustern. Teilweise schafft Tafdrup es zwar eine angsteinflösende Stimmung aufzubauen, doch leider unterbricht er diese immer wieder, durch unpassende Witze und einen Soundtrack, der sich nicht erst langsam mit der Handlung aufbaut, sondern schon ab der ersten Minute Panik schafft. Erst der letzte Akt schafft es dann konsequent mit genau dieser Stimmung zu überzeugen. Wegen dieser dichten Atmosphäre fällt es sogar schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Wie im Bann liegt dann die ganze Konzentration der Zuschauer:innen bei den hervorragenden Schauspieler:innen.

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Der Trailer zu Speak no Evil

Verpasstes Potenzial

Morten Burian schafft es mit seinen Emotionen zu überzeugen, egal ob mit Tränen beim Konzert oder wenn seine Tochter ein Stofftier verliert. Doch das kann nicht über die vielen Logikfehler des Films hinwegtäuschen. Und auch der starke Schlussakt des Filmes fühlt sich nach dem zu langsamen mittleren Teil nicht mehr wirklich belohnend an. Insgesatm kann der psychische Horror also seinen Effekt, trotz des guten Schlussakts, nicht über die gesamte Laufzeit des Filmes entfalten.

Speak no Evil läuft ab dem 28.09. im Kino.