
Weltkrebstag 2025
Schützen und unterstützen – junge Menschen und der Krebs
Schockdiagnose Krebs. Das trifft in Deutschland jährlich rund 15.600 Menschen zwischen 15 und 39 Jahren. Ihr Schutz und ihre Unterstützung stehen im Fokus des Weltkrebstags 2025. Denn besonders junge Menschen stehen beim Thema Krebs oft vor riesigen Problemen.
Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Nur an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben mehr Menschen. Das hat das Statistische Bundesamt zum diesjährigen Weltkrebstag mitgeteilt. Der steht unter dem Motto: “Gemeinsam einzigartig” (United by Unique). Das Motto soll daran erinnern, dass hinter jeder Diagnose eine menschliche Geschichte steht.
Eine frühe Krebsdiagnose ist essenziell
Besonders die jungen Menschen (15-39 Jahre) stehen dieses Jahr im Fokus. 80 Prozent von ihnen überleben statistisch gesehen inzwischen den Kampf gegen den Krebs. Durch bessere Therapien und Medikamente haben sich die Überlebenschancen im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten deutlich erhöht. Wichtig ist aber vor allem die Früherkennung.
Die häufigste Krebsart bei Frauen ist der Brustkrebs. Ab dem Alter von 30 Jahren zahlen die gesetzlichen Krankenkassen jeder Frau eine jährliche Vorsorgeuntersuchung. Das reicht aber nicht aus. Ein Abtasten des eigenen Körpers sollte laut Expert:innen jeden Monat stattfinden.
Nelly Wichmann über die Brustkrebsvorsorge.
Männer hingegen erkranken am häufigsten an Lungenkrebs. Zur Prävention gilt: Zigaretten aus und Sportklamotten an (gleiches zählt aber natürlich für alle Menschen). Es gibt dabei kaum präventive Maßnahmen gegen den Hodenkrebs. Doch auch hier kann durch eigenes Abtasten ein möglicher Tumor frühzeitig entdeckt werden.
Phillip Reinhardt über die Hodenkrebs Früherkennung.
Krebs ist aber nicht gleich Krebs. Die hier vorgestellten Krebsarten sind nur zwei Beispiele einer Krankheit, die weltweit Ärzt:innen, Forscher:innen und Gesundheitssysteme seit Jahrzehnten beschäftigt. Das Spektrum an Krebserkrankungen ist leider viel größer. Im Jahr 2023 war in Deutschland der Darmkrebs die tödlichste Art. Bei kleinen Kindern sind es Leukämie und Tumore am zentralen Nervensystem. Selbst beim Geschlechtsverkehr sind Menschen durch HP-Viren dem Risiko einer Krebserkrankung – beispielsweise Gebärmutterhalskrebs – ausgesetzt. Bei Bedenken und Veränderungen am Körper sollten daher unabhängig vom Alter, Lebensstil und bisherigen Gesundheitsstand immer Ärzt:innen aufgesucht werden.
Krebs ist mehr als eine Krankheit
Wer den Krebs im Akutstadium besiegt, ist noch lange nicht geheilt. Ein Leben wie vorher gibt es nur für wenige. “Gemeinsam einzigartig” heißt es daher auch beim Comprehensive Cancer Center München (CCCM) am LMU-Klinikum. Die Initiative will Krebspatient:innen unterstützen. Denn Rückfallrisiken, körperliche Belastungen oder psychische Erkrankungen bleiben auch nach der Heilung oft bestehen. Dazu kommt, dass selbst die Gesellschaft Krebspatient:innen vor Probleme stellt.
“Dabei erleben sie [die Krebspatient:innen, Anm. d. Red.] Diskriminierung, etwa durch Berufsunfähigkeitsversicherungen, die Krebspatienten sowie Cancer Survivors in der Regel ausschließen. Jeder Mensch sollte die gleiche Chance haben, ein erfülltes Leben zu führen – unabhängig von einer Krebserkrankung.” – Bastian Schwarz, Mitglied im DKFZ-Patientenbeirat und im Patientenbeirat des CCCM, Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. (Foto: Jutta Jung/DKFZ)

Unsere Gesellschaft hat den Krebs noch lange nicht besiegt. Junge Menschen müssen daher stärker zur Vorsorge ermutigt werden und Betroffene benötigen mehr Rückhalt, Unterstützung und Akzeptanz. Das ist nicht nur am Weltkrebstag noch einmal deutlich geworden.
Eine Liste an Unterstützungsangeboten für junge Menschen mit und nach Krebs erhaltet ihr auf der Website des LMU-Klinikums.