Die Technik dahinter

Einmal ABBA zum Mitnehmen, bitte!

/ / Bild: Industrial Light & Magic

Fast 40 Jahre nach ihrer Trennung ist die Band ABBA wieder vereint. Allerdings waren die vier Künstler:innen bei ihrem ersten Konzert zum Album “Voyage” gar nicht selbst in London, sondern nur als Hologramme. Aber wie genau funktioniert das eigentlich? Wir geben euch einen Überblick über das Konzert der Zukunft.

Das Remote Konzert – ein Konzept mit Zukunft?

Das erste Konzert – nicht nur seit der Pandemie, sondern sogar seit 40 Jahren. Die Lichter gehen aus, die Spannung im Publikum knistert. Und endlich stehen sie live auf der Bühne. ABBA. Oder doch nicht? Live sind nämlich nur die so genannten “ABBAtare” zu sehen. Vier Hologramme der schwedischen Bandmitglieder performen für die nächsten neunzig Minuten für das Publikum. Wirklich vor Ort ist nur eine begleitende Live-Band. Björn, Benny, Agnetha und Anni-Frid können sich also aussuchen, ob sie ihre eigene Show im Publikum verfolgen, oder sich zuhause auf der Couch entspannen.

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Der Trailer zur Konzertreihe

Ein Blick hinter die Fassade der Magie

Für diesen fast magischen Auftritt mussten die vier Musiker:innen wochenlang in Motion-Capture-Anzügen vor 160 Kameras ihre Songs zum Besten geben. Auf diesen Anzügen sind Sensoren angebracht, um die Bewegungsabläufe einzufangen. So wurde ihre Performance von allen möglichen Winkeln aufgezeichnet. Tatsächlich scheinen die ABBAtare als Hologramm auf der Bühne zu sein. Ganz so futuristisch ist es aber dann doch nicht. Denn tatsächlich werden die Performances auf einem 65-millionen-Pixel Bildschirm abgespielt und sind deswegen keine dreidimensionale Projektion. Die Technologie ist aber trotzdem etwas völlig Neues: Extra dafür musste sogar eine eigene Arena in der englischen Hauptstadt errichtet werden, in der Platz für etwa 3000 Menschen ist.

So sehen die vier Bandmitglieder in ihren Motion-Capture Anzügen aus. Bild: Baillie Walsh

Aus dem Film ins Konzert

Die Firma dahinter ist “Industrial Light&Magic”. 1975 von George Lucas gegründet ist ILM heutzutage eine der größten Visual Effects Anbieter in Hollywood. Welten wie Star Wars, Der Herr der Ringe und ganz aktuell der neue Doctor Strange sind hier entstanden. Nun folgt also ein Vorstoß in die Musik. Denn auch hier können Computer Generated Images, kurz CGI, wahre Wunder wirken. Dabei taten sie den ABBA-Mitgliedern den Gefallen, sie ein wenig zu verjüngen. Die ABBAtare sind nämlich nach dem Aussehen der Musiker:innen aus dem Jahr 1977 modelliert.

So sehen Björn, Benni, Agneta und Anni-Frid heute aus. Bild: Baillie Walsh

Nostalgie trifft Moderne

Beim Publikum schien das gut anzukommen. Die ausverkaufte Arena war hellauf begeistert von den ABBAtaren und schenkte ihnen nach der Performance minutenlangen Applaus. Doch auch den echten Sänger:innen, die bei der Premiere dabei waren, gab das Publikum standing ovations, darunter Prominenz wie das schwedische Königspaar oder der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan. Am besten beschrieb Björn Ulvaeus den ganzen Abend selbst. ABBA gebe es ab sofort “ziemlich live” zu sehen. Ein Konzert für die Nostalgie, gemacht mit Zukunftsmusik.

Ab sofort finden in der Arena mehrmals wöchentlich Konzerte statt. Erstmal läuft der Ticketverkauf bis zum 4. Dezember diesen Jahres. Ticketpreise bewegen sich zwischen 25 und 150 Pfund.