Interview mit CoppiCat

Elektrotechnik x Filmmusik

/ / Bild: Winson

Elektromechaniker, Filmkomponist und Indie-Pop-Sänger. Auf den ersten Blick passen diese drei Wörter nicht wirklich zusammen. Auf den Berliner Künstler CoppiCat treffen sie aber alle zu. Dabei gelingt es ihm sogar, seinen Beruf und die Musik miteinander zu vereinbaren und sogar zu kombinieren. Pünktlich zum Release seines Debütalbums „Widerstände“ am 19. August hat er mit uns über seinen Werdegang gesprochen.

CoppiCat im M94,5-Musikinterview

Der Einfluss der Musik

Am Anfang stand für Rafael Triebel, so der bürgerliche Name von Coppi Cat, aber schon immer die Musik. Gerade die Entstehung der Sounds im Studio, haben sein Interesse für die Technik dahinter geweckt und ihn zur Elektrotechnik gebracht. Doch auch, nachdem er sein Studium zum Elektrotechniker abgeschlossen hat, lässt ihn das Musik machen nicht los.

“Die Realität ist, dass ich damit kein Geld machen kann.”

CoppiCat, ob seine Musik zum Leben reicht
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CoppiCat im Youtube Video zu “Ja! Wir haben Probleme”

Musizieren in der Nachtschicht

Dabei trotzt CoppiCat der harten Realität in der Musikbranche. Denn wirklich beziehungsweise überhaupt Geld mit seiner Musik zu verdienen, ist für den Berliner Künstler schwer. Die Einnahmen bei Streaming-Plattformen sind für alle Musiker:innen oft so niedrig, dass sie nur für die Größten zum Leben reicht.

CoppiCats Debütalbum “Widerstände”/Bild: Ewin Demuth

Deshalb arbeitet Triebel hauptberuflich als Elektrotechniker und betreibt seine Leidenschaft in seiner Freizeit weiter – auch wenn das teilweise mit Nachtschichten verbunden ist. Im Interview mit M94.5 behält er dabei aber die Hoffnung: „Ich bin jetzt nicht unglücklich mit der Situation.“

Auftragsarbeit über Originalität

Dass CoppiCat eigene Musik macht, überrascht bei seinem Künstlernamen: Als “Copy Cat” wird nämlich eigentlich eine Person bezeichnet, die Sachen von anderen klaut. Und so etwas ähnliches macht Triebel mit seiner Musik auch – wenn auch nicht auf seinem Debütalbum “Widerstände”. Denn durch einen Freund bekam er die Möglichkeit, Filmmusik zu komponieren. Da aber viele Regisseur:innen seiner Aussage nach Stücken wollen “die klingen wie…”, kam er sich oft so vor wie jemand, der nicht Eigenes erschafft. Neben den Filmen spielt sein Name aber auch auf das große Thema seiner Musik an: Sein Heimatort Berlin. Sein erstes Studio war nämlich in der Coppistraße.

“Die Worte sind so auf meine Person geschrieben, dass das so nicht auswechselbar ist.”

CoppiCat über den Vergleich seiner Songs zu Filmmusik.

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Hauptstadt meets Elektrotechnik

Im Interview bekräftigt CoppiCat seine Verbundenheit mit Berlin: Er ist in der Stadt geboren, lebt noch immer dort, weshalb so gut wie alle seine Geschichten, die er in seinen Songs verarbeitet, in der Hauptstadt spielen. So bestimmt das Motiv der Veränderung die meisten Songs auf seinem Album – egal ob das Stadtbild, die Beziehung oder das Leben allgemein. Zum Beispiel in “Ja! Wir haben Probleme”, in dem es darum geht, schwere Situationen im Leben nicht länger zu ignorieren, sondern zu akzeptieren.

Diese Frage nach veränderten Lebensbedingungen bestimmt aber auch seinen Song “Triff mich beim Reparieren”. Dort stellt sich CoppiCat die Frage, ob sein Traum, Musik zu seinem Beruf zu machen, mit der Realität als Elektrotechniker vereinbar ist. Die aktuellen Lebensumstände spielen also auch in seiner Musik immer eine Rolle. “Bei mir gibt es relativ wenig Distanz zu den Texten.” Gerade deshalb bleibt seine Musik auch noch lange nach dem Ende eines Tracks im Ohr.