Die BaföGdirekt-App im Test

Beantragung leicht gemacht?

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In München reicht oft nicht mal der eigene Nebenjob und die finanzielle Unterstützung der Eltern aus: Schon Mitte des Monats beginnt das Geld knapp zu werden. Der größte Teil geht dabei für die Warmmiete drauf. Hinzu kommen die Kosten für Lebensmittel und Freizeitaktivitäten. In der bayerischen Landeshauptstadt sind die Lebenserhaltungskosten sehr hoch. Viele Studentinnen und Studenten kämen staatliche Zahlungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, deshalb zugute.

Situation in München

Laut der regionalen Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks von 2018 bekommen aktuell etwa zwölf Prozent der Münchner Studenten BAföG. Die staatliche Unterstützung setzt sich aus einem normalen Zuschuss und einem zinslosen Darlehen zusammen. Wer BAföG beantragt, muss sämtliche Einnahmequellen offenlegen: Nicht nur die eigenen, sondern auch die der Eltern. Daraus wird dann der individuelle Bedarf ermittelt.

Online-Beantragung und Neuerungen durch die App

Seit 2010 können Studierende die staatliche Förderung online beantragen. Laut Ingo Wachendorfer vom Münchner Studentenwerk nutze bisher aber nur etwa ein Drittel der Studentinnen und Studenten das Angebot. Die Gründe dafür sind dem Studentenwerk nicht bekannt. Fest steht aber: Die neue kostenlose BAföGdirekt-App soll die Beantragung in Bayern nun einfacher und transparenter machen. Die Antragsstellenden können ihre Unterlagen per Tablet oder Smartphone fotografieren, hochladen und direkt an das verantwortliche Studentenwerk weiterleiten.

Einfacher Zugang zum Studentenwerk

Durch die App soll in erster Linie die Kommunikation zwischen den StudentIn und dem zuständigen Amt verbessert werden. Das System liefert dem Nutzer durch die Abfrage seines Standorts und seiner Hochschule Kontaktdaten des jeweiligen Studentenwerks, welches aus der App heraus angerufen oder per E-Mail erreicht werden kann. Außerdem kann der Antragsteller den Stand der Bearbeitung des BAföG-Antrags über Updates in Form von Push-Nachrichten verfolgen. Die BAföGdirekt-App ist kostenlos, sie kann sowohl im App Store, als auch bei Google Play heruntergeladen werden und ist somit für jeden zugänglich.

Die App auf der Probe

Sobald der Download abgeschlossen ist, ermittelt das System das zuständige Amt. Unter dem Reiter „Online-Antrag“ bekommt der Nutzer Zugriff auf alle zur Beantragung relevanten Formulare. Diese lassen sich zunächst auch einfach über das Smartphone ausfüllen und werden durch ein extra Dokument sowie zahlreiche Randbemerkungen erklärt. Allerdings ist eine Unterschrift nur über die sogenannte Online-Ausweisfunktion möglich. Wachendorfer erklärt, dass der Online BAföG-Antrag tatsächlich ohne das Scannen des unterschriebene Formulars verschickt werden kann, jedoch gilt das nur für Personen, die einen neuen Personalausweis und einen zugehörigen Reader besitzen. Das trifft auf den Großteil der Studentinnen und Studenten aber nicht zu. Außerdem können einige Dokumente, wie zum Beispiel die Immatrikulationsbescheinigung nicht online übermittelt werden.

BAföGdirekt-Appschön und gut, aber…

Staatliche Hilfe nur über die BAföGdirekt- App zu beantragen ist fast nicht möglich. Deshalb soll die App als eine Art „mobile Ergänzung“ zu den bisherigen Beantragungsverfahren fungieren. Die App sei vor allem nützlich, um fehlende Dokumente nachzureichen, resümiert Wachendorfer. Auf lange Sicht wolle das Studentenwerk das BAföG-Beantragungsverfahren zunehmend digitalisieren. Die App sei dabei nur der erste Schritt: Das System soll so weit verbessert werden, sodass der Antrag über Smartphone und Tablet komfortabler gestaltet wird.

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