Angezockt!

Monster Boy and the Cursed Kingdom

/ / Bild: FDG Entertainment

Schon gut 30 Jahre ist es her, dass die Wonder Boy Spiele erschienen sind. Wie haucht man also so einem alten Relikt neues Leben ein? Genau das haben uns FGD Entertainment aus München und Game Atelier aus Paris mit “Monster Boy” gezeigt.

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Monster Boy And The Cursed Kingdom Gameplay Trailer

An der Formel wurde erstmal nichts geändert: Das Spiel ist ein 2D-Jump and Run im Fantasy-Anime Look. Die Handlung ist bis auf den Anfang auch genau so serientypisch wie altbacken. Ihr spielt den blauhaarigen Helden Jin. Der wacht eines Tages auf, nur um festzustellen, dass sein Onkel Nabu besoffen auf einem Fass durch die Gegend fliegt und alle Bewohner des Königreichs in Tiermenschen verwandelt. Um diesen Fluch zu brechen und das Königreich zu retten, wird Jin beauftragt alle magischen Artefakte zu finden.

Altbekanntes im neuen Look

Der Artstyle ist die größte Neuerung zu damals. Monster Boy sieht dank den handgezeichneten Kulissen und Charakteren echt klasse aus. So farbenfroh und frisch sieht man 2-D Rollenspiele selten. Die Animationen sind genau so detailverliebt wie kitschig. Äußerlich kann man an dem Spiel, bis auf abrupte Animationswechsel nichts bemängeln.

Bei der Soundkulisse hat es dagegen nicht immer so gut funktioniert. Manche Effekte wirken etwas plump und wenige Lieder im Soundtrack werden schnell zur größten Herausforderung eines Levels. Die Texte gibt es genretypisch nur in Textform. Das war zu erwarten, aber die hölzernen Texte machen zeitweise die sonst reiche Atmosphäre ein bisschen kaputt.

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Trotz der schönen Kulisse, bleibt das Gameplay immer knackig | Bild: FDG Entertainment

An Abwechslung fehlt es Nie

Das Alleinstellungsmerkmal des Franchises ist und bleibt, die große Anzahl an Gestalten, die man annehmen kann. Insgesamt sechs Tierformen lassen sich mit der Zeit freispielen und jede hat ihre eigenen Fähigkeiten. Als Löwe werden Felsen zertrümmert, als Frosch hangelt man sich an der Zunge durch die Level oder als Drache gleitet ihr über Abgründe. Das Gameplay wird zusätzlich mit den Ausrüstungsgegenständen erweitert, die sich auch alle individuell aufleveln lassen. Die Levelabschnitte sind immer gut abgestimmt auf die jeweiligen Tierformen und sobald alle freigeschalten sind, zieht das Spiel den Schwierigkeitsgrad deutlich an. Die Lernkurve kann manchmal sehr steil werden, ist aber für routinierte Spieler selten ein Problem.

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Die Level sind immer abwechslungsreich | Bild: FDG Entertainment

Genretypische Frustmomente

Im Spiel befindet sich trotz der vielen modernen Neuerungen leider noch manche Kanten, die nicht geglättet wurden. Die Steuerung kann sehr wage für präzise Hüpf-Passagen wirken. Manche Gegner kommen komplett unvorhergesehen, dass man im schlimmsten Fall stirbt, ohne es verhindern zu können. Und für Extra-Loot können die Rätsel so kryptisch werden, dass man schnell mal ins Wiki schaut. Für Veteranen, der älteren Fantasy-Klassiker wird das alles kein Problem darstellen, sorgt aber bei modernen Standards gerne mal für aufgestaute Wut.

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Die Bossgegner brauchen gerne mal mehrere Anläufe | Bild: FDG Entertainment

Fazit

Monster Boy sieht klasse aus und spielt sich tausendmal flüssiger als seine Vorfahren. Das Spiel erfindet zwar das Rad nicht neu, ist aber mit seiner modernen Spieltiefe und seinem frischen Look einer der besten Ableger der Wonderboy Reihe. Für Nostalgiker und Fans der Reihe ist das Game ein Must-Have. Genre-Neulinge sollten sich nicht durch den zähen Start abschrecken lassen, denn danach warten gut 15 Stunden liebevolles Retro-Gameplay.

Das Spiel ist auf allen gängigen Konsolen erhältlich und eine PC Version folgt auch noch dieses Jahr. 

Monster Boy ist preislich bei ca. 40€