
Spielbericht
Tipp-Off in die beste Zeit des Jahres
Am Samstagabend empfing der Erstplatzierte FC Bayern Basketball den amtierenden deutschen Pokalsieger Syntainics MBC im ausverkauften SAP-Garden zum ersten Spiel im Playoff-Viertelfinale der Basketball Bundesliga 24/25.
Die Hausherren, die 24 von 32 Hauptrundenspielen gewonnen haben, starteten mit einem klaren Vorteil in die Playoff-Serie gegen den Mitteldeutschen Basketball Club, der sich Donnerstagabend noch das letzte Ticket für die diesjährigen Playoffs mit einem Sieg gegen ALBA Berlin erkämpfte.
“Let them see red“
Schon vor Beginn des Spieles hatte der Abend einiges zu bieten. Neben kostenlosen Fan T-Shirts mit der Aufschrift „Let them see red“, die den Garden in rot-weiße Farben tapezierten, haben sich auch einige Sportikonen zwischen den 11.500 Zuschauern getummelt. So zum Beispiel Biathlon-Gesamtweltcupsiegerin Franziska Preuß und Ex-Biathlet Simon Schempp, aber auch NBA-Spieler Tristan da Silva. Gemeinsam mit seinem Bruder Oscar da Silva, auf den die Bayern verletzungsbedingt leider immer noch verzichten müssen, hat er Fanherzen bei einer Autogramm- und Fotosession höher schlagen lassen.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten beider Mannschaften ist es die Nummer 11, Vladimir Lucic, der nach knappen 2 Minuten das Eis bricht und die ersten 2 Punkte für die Münchner auf dem Scoreboard aufleuchten lässt. Doch die Gäste lassen nicht lange auf sich warten und das 1. Viertel verwandelt sich allmählich in ein Katz-und-Maus-Spiel. Kurz vor Ende erzielte Justus Hollatz dann doch noch den langersehnten Dreier und schickte die Bayern mit einem knappen 20:17 in die Viertelpause.
Zu Beginn des 2. Viertels nutzte der FC Bayern sein Momentum und verwertete die bestehenden Korbchancen schon besser. Im Dreierpack helfen Niels Giffey, Jack White und Shabazz Napier (mit 12 PTS Topscorer des Abends FCBB) mit ihren Dreiern, einen soliden Vorsprung von 11 Punkten zu erzielen. Bei den Weißenfelsern sah es trotz Kampfgeist nicht gut aus und beide Teams verabschiedeten sich mit 41:27 in die Halbzeitpause. Aufheitern könnte da die Gästefans nur noch der Gänsehautmoment in der Pause, als per Liveschalte aus der Ukraine ein Sänger den Beatles-Hit „Hey Jude“ performte und die Arena in ein Lichtermeer verwandelte.
“We ball together“
Nicht nur optisch gab der SAP Garden etwas her, sondern auch akustisch. Die Fanklatschen haben für ordentlich Stimmung gesorgt. „We ball together“ lautete die Message auf den Papieren. Und in der Tat: Die Bayern spielen ein stärkeres 3. Viertel als der Gegner und werden lautstark von ihren Fans dabei unterstützt. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt sind von dem Dreamteam aus Fans und Spielern eingeschüchtert und tun sich auch nach der Halbzeit schwer, Fuß im Spiel zu fassen. Die Möglichkeiten für das Team von Janis Gailitis sind da, aber der Ball landet öfter in den Händen der Bayernspieler als in deren Korb.
Mit einer Führung von 16 Punkten startete das letzte Viertel, in dem MBC Spieler Michael Devoe versuchte, das Ruder nochmals herumzureißen. Jedoch wurde jeder Treffer mit sofortiger Antwort des FCBB erwidert. Zum Pech der Hausherren verletzte sich in den letzten Minuten Nick Weiler-Babb und verließ mit den Teamärzten das Spielfeld. Dennoch gewann der FC Bayern Basketball mit einem Endstand von 78:60 die erste Playoff-Partie und wurde von seinen Fans mit tosendem Applaus gefeiert.
In der anschließenden Pressekonferenz war wenig Euphorie über den Sieg bei Cheftrainer Gordon Herbert spürbar. Die wortkarge Antwort an die Reporter:innen erinnert mehr an ein Ausscheiden vor den Playoffs, als an ein gewonnenes Spiel. Über das Ausmaß von Weiler-Babbs Verletzung hielt er sich bedeckt.
Für den FCBB folgt nun eine kurze Verschnaufpause, bis es am Dienstag in Weißenfels in die 2. Runde des Best-of-Five-Modus geht.
Ein Bericht von Lea Steglich.