Kommentar

Wer verdient den Friedensnobelpreis?

/ / Bild: Markus Hensel

Martin Luther King, Willy Brandt, Nelson Mandela, Barack Obama, die Europäische Union oder Malala: Die Liste der Friedensnobelpreisträger ist lang. In diese Liste könnte sich bald Greta Thunberg einreihen, vielleicht aber auch Donald Trump. Moment, der US-Präsident, der noch am Anfang seiner Präsidentschaft mit seinem Atomknopf prahlte? Ja, genau der! Nominiert hat ihn die japanische Regierung, zwar nur auf seine eigene Bitte hin, aber macht das den Fakt wirklich besser?

Bei mir wirft das auf jeden Fall die Frage auf: Was sind eigentlich die Kriterien? Ich meine, ab wann hat es jemand verdient sich Friedensnobelpreisträger zu nennen? Reicht ein guter Verdienst oder geht es doch eher um das Lebenswerk? All diese Fragen würde ich mir selbst gern beantworten, kann ich aber nicht so richtig. Denn: Offiziell gibt es kaum Kriterien.

Zu wenig Transparenz

Die nominierte Person oder Organisation muss lebendig sein, aber sonst, nicht so viel. Sicherlich mag es hinter verschlossenen Türen durchaus Kriterien geben, aber genau der Fakt, dass die eben verschlossen sind, macht den Preis unnötig subjektiv. Offizielle Kriterien, was jemand geleistet haben sollte und ab wann jemand absolut disqualifiziert ist, würden helfen den Preis wieder glaubhafter zu machen.

Das würde auch die Frage erleichtern, ob Greta Thunberg den Preis verdient. Wenn die internen Kriterien darauf abzielen konkret eine gewisse politische Linie zu unterstützen, mag sie vielleicht nicht die erste Wahl sein. Geht es darum Menschen zu ehren, die im Gegensatz zu Politikern auch außerhalb ihres Jobs zum Umdenken animieren, dann schon eher.

Die Lösung: einsehbare Kriterien

Die beste Wahl wäre aber die für eine transparentere Vergabe und einsehbare Kriterien, damit der Friedensnobelpreis nicht nur auf dem Papier, sondern auch in den Köpfen, eine der renommiertesten Auszeichnungen der Welt bleibt.