Gegentrends zum Black Friday

Einfach mal nix kaufen

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Rabatte, Sparaktionen und Preissenkungen: Besonders für die Schnäppchenjagenden ist der Black Friday mit seinen Deals der perfekte Anlass, alles abzustauben, was die Geschäfte einem anpreisen. Aber nicht alle heißen diesen Aktionstag gut. Gegenbewegungen wollen dem Kommerz des Black Friday bewusst entgegenwirken.

Wer schon lange darauf wartet, sich etwas Nützliches, aber Teures zu leisten, dem kann der Black Friday einiges an Geld sparen und Freude bereiten. Doch so manche Deals versprechen mehr als sie halten. So erhöhen manche Händler:innen ihre Preise im Vorfeld, damit es am Black Friday nach einem Schnäppchen aussieht. Das steigert die Kauflust und damit auch den Konsum. Das endet oft in viel Verpackung und langen Transportwegen und vielleicht auch sonst in unnötigen Investitionen – all das scheint nicht unbedingt der Nachhaltigkeit oder bewusstem und angemessenem Konsum zu dienen. Und genau dies äußert sich als Kritik am Black Friday in mehreren Gegenbewegungen, die immer mehr in den Vordergrund rücken.

Die Gegentrends im Überblick

Der wohl bekannteste Trend, der dem Black Friday entgegen gehalten werden soll ist der „Buy nothing day“, auf deutsch „Kauf-Nix-Tag“. In Deutschland findet er einen Tag nach dem Black Friday statt. Statt zu konsumieren soll dann lieber Konsum gefastet und innegehalten werden. Dabei können Ideen für nachhaltige Leih- und Tauschgeschäfte gesammelt werden oder auch Inspirationen für das nächste DIY-Projekt. Die Stadtbibliothek Giesing will zum Kauf-Nix-Tag einladen, um Vorschläge zu bewusstem Konsumverhalten, Nachhaltigkeit und Ressourcen schonen zu teilen.

Eine weitere Alternative stellt der „Green Friday“ dar. Ziel ist es hierbei, auch die Umwelt von unserem Konsum profitieren zu lassen durch Spendenbeiträge an nachhaltige Projekte. Allerdings besteht beim Green Friday auch die Gefahr, in die Greenwashing-Falle zu tappen. Dabei entscheidet jedes Unternehmen individuell. Beispielsweise spendet Armedangels pro Einkauf 10 Euro an indische Bio-Baumwollfarmen. Fairphone wirbt sogar radikaler: „0% Rabatt auf alles – kauf was Du brauchst, nicht was im Angebot ist“.

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Eine weitere aufstrebende Bewegung ist der Giving Tuesday“, der auf den Dienstag nach dem Black Friday folgt. Die Bewegung rückt das Geben und Gutes tun in den Vordergrund und stellt so einen Kontrast zum Black Friday dar. 2012 hat dieser Gegentrend in den USA begonnen und entwickelt sich inzwischen weltweit. Organisationen wie Brot für die Welt rufen zu sozialem Engagement und Spendenaktionen auf. In München findet dazu am 30. November 2021 ein Pop-Up Event statt, um Engagement zu fördern und Münchner Initiativen zu vernetzen.

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Bewusster Umgang als neues Ziel

Was alle Gegentrends verbindet, ist das Anliegen, einen bewussten Umgang mit Geld und Zeit zu pflegen. Sei es durch das Verzichten, um nicht über den eigenen Bedarf zu konsumieren, oder das Investieren in nachhaltige und soziale Projekte. Eines schaffen die alternativen Aktionstage sicher: Sie erregen Aufmerksamkeit. Die Kritik der Trends will zeigen, dass durch bewussten Einsatz von Geld und Zeit die Gesellschaft in ihrem Konsumverhalten mitgestaltet werden kann. Statt wie der Black Friday den Kommerz zu fördern, versuchen die Gegenbewegungen auch der Umwelt und den Menschen Gutes zu tun.