Alben für die Quarantäne #12

Muse – The Resistance

/ / Bild: Warner Music International

Quarantäne macht wenig Spaß, aber sie ist gerade sehr wichtig. Wenn ihr etwas Sinnvolles gegen die Langweile machen wollt, könnt ihr euch zum Beispiel Zeit für ein Gewerbe nehmen, das gerade seine Existenzgrundlage verliert: Die Kultur- und Musikindustrie. Die M94.5-Musikredaktion präsentiert euch passend dazu ein paar persönliche Lieblingsalben, die ihr unbedingt mal nachgeholt haben solltet…

Die britische Band Muse begeistert seit ihrer Gründung Mitte der 90er Jahre Rock-Liebhaber. Vor allem ihre Live Shows sind legendär. Mit improvisierten Gitarren Solos, einer atemberaubenden Kulisse und außergewöhnlichen Show Effects beeindrucken sie ihr Publikum immer wieder. Zuerst unter dem Namen Rocket Baby Dolls unterwegs, änderten sie ihren Bandnamen zu Muse, nachdem sie an einem lokalen Bandcontest teilgenommen und diesen auch gewonnen haben. 

Die Geschichte ihres fünften Studioalbums geht gut zwei Jahre vor Release zurück. Bereits 2007 kursierten erste Gerüchte über ein neues Album, welches sich vom bis dahin herkömmlichen Albumformat unterscheiden würde. Frontman Matt Bellamy sagte dazu:

“What will come out of that is impossible to say.“

“Muse begin work on fifth album”. NME. 29. Mai 2008 (online auf: nme.com)

Im März 2009 verkündeten Muse, dass ihr neues Album bereits halb fertig sei und noch im Herbst erscheinen würde. Im Mai geben sie dann den Titel des Albums auf ihrem Twitter Account bekannt: The Resistance.
September 2009 ist es dann so weit: The Resistance erscheint und überzeugt mit seinen 11 Songs auf ganzer Linie. Langeweile oder Eintönigkeit gibt es zu keinem Zeitpunkt. Mit ihrem fünften Album bringen Muse ein Werk auf den Markt, welches vor Vielfältigkeit und Abwechslung nur so strotzt. Songs mit Einflüssen von Pop, Rock und sogar rein klassische Stücke sind hier vertreten. Und gerade dabei besticht die Band mit ihren unglaublich guten Multiinstrumentellen Fähigkeiten. 

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Muse – “Resistance”

Mal was Anderes

Mit The Resistance bestreiten Muse erstmalig neue Wege. Im bandeigenen Studio in Italien am Comer See produziert, vereint die Band das Album zu einem insgesamt einmaligen und sehr stimmigen Gesamterlebnis. Mit Perfektion und Liebe zum Detail. Es zeigt sich, die Band kann sich musikalisch alles erlauben.

Hierbei setzen Muse nicht nur die sonst üblichen Instrumente wie Gitarre, Bass und Schlagzeug ein, sondern auch diverse Mittel um elektronische und klassische Klänge zu erzeugen. So ergibt sich ein Album mit einer unglaublichen musikalischen Bandbreite das verschiedenste Atmosphären erzeugt. Die Band wagt es, unbekannte Gebiete zu erkunden und mit ihrer leidenschaftlichen Arbeit etwas Großes zu erschaffen. Angst vor künstlerischer Weiterentwicklung scheint hier nicht existent zu sein. Dabei gelingt es Muse sich trotzdem treu zu bleiben, facettenreiche Musik zu machen und einen roten Faden durch das komplette Album zu ziehen. Es überrascht nicht, dass Muse mit The Resistance im Jahre 2011 den Grammy in der Kategorie Best Rock Album gewinnen.

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Muse – “Undisclosed Desires”

Liebe

Der Titelsong “Resistance” – Widerstand soll auf das Hauptthema des Albums aufmerksam machen. Verborgene Liebe, die sich jeglichen anderen Einflüssen, seien es politische oder religiöse, zum Widerstand setzt. Politisch betonte Texte über Gedankenkontrolle, gefühlsmäßig betonte Balladen über unbekannte Wünsche des Herzens oder rein instrumentale Symphonien machen The Resistance lyrisch und klanglich zu etwas ganz Besonderem. Inspiriert wurde die Band beim schreiben der Texte übrigens unter anderem von George Orwells “1984”. Der Widerstand der Gesellschaft machte den Roman zur Inspiration für die Songtexte. Da haben die drei Mitglieder Matthew Bellamy, Dominic Howard und Christopher Wolstenholme hervorragende Arbeit geleistet.

Widerstand zwecklos

Für mich ist The Resistance ein Album, welches ich immer wieder hören kann und welches daher auch perfekt für die Zeit Zuhause geeignet ist. Gedanklich eben noch auf einem Rockkonzert befindet man sich im nächsten Moment in einem Konzertsaal und lauscht den klassischen Klängen am Klavier. Also auch wenn Zuhause mal Langeweile entsteht, kann man sich beim Hören dieses Albums problemlos gedanklich an andere Orte versetzten lassen und die Zeit um sich herum vergessen.