De Staat im Interview
Leben in der Blase
Jung oder alt. Arm oder reich. Links oder rechts. Jeder Mensch befindet sich ohne es zu realisieren in mindestens einer Blase. Besonders in der Politik kommt dieses Phänomen zur Geltung. Das beste Beispiel dafür war in den letzten Jahren sicherlich die Präsidentschaftswahl in den USA. Diese hat auch die niederländische Band De Staat nachhaltig geprägt. „Als diese Sache mit Trump angefangen hat, war ich sofort besessen von der Berichterstattung“, stellt Frontman Torre Florim klar. Seine Erkenntnisse hat die Band in dem Song „KITTY KITTY“ und dem dazugehörigen Video festgehalten. Zwei Gesinnungen prallen zusammen und platzen.
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Nicht nur in politischen Thematiken ist dem Quintett das Entstehen von Blasen aufgefallen, was für sie Grund genug war, ihr neuestes Album als eine Art Konzeptalbum zur Gruppenbildung zu machen und es Bubble Gum zu taufen.
Wieso diese gelben Westen?
Auch als Band lebt man gewissermaßen in einer eigenen Welt und kann nicht immer das Handeln der Außenstehenden nachvollziehen. „Wir sind ein Trupp von insgesamt zehn Leuten, wir ziehen von Stadt zu Stadt und wir merken nicht wirklich, was in der Welt passiert“, sagt Torre. „Manchmal schaue ich Nachrichten und ich bemerke selbst, wie ich die Leute einfach nicht verstehe. Die Gelbwesten in Frankreich zum Beispiel.“ Während dem Tourleben lebt man abgeschottet und die Empathie geht nach und nach verloren.
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Kampf im Käfig
Auch vor Kampfsport macht der rote Faden der Abschottung nicht Halt. In dem Song „I’m Out Of Your Mind“ thematisieren die Niederländer MMA Cagefighting. „Viele MMA-Kämpfer kommen aus schwierigen Verhältnissen. Der Käfig in dem sie kämpfen ist für mich eine Metapher für den Käfig in dem sie aufgewachsen sind“, meint Torre. Die Kämpfer versuchen durch Gewalt aus ihrer Blase auszubrechen. Genauso wie den meisten von uns leben sie eben in einer Blase, ohne sich dessen bewusst zu sein.
