Das Fabmobil in Sachsen

Kreativität gegen Rechts

/ / Foto: Fabmobil

Ein umgebauter Tourbus von Dj BoBo ist in Sachsen zu einem Ort für mehr Toleranz und Kreativität geworden. Dabei geht es den Initiatoren Christian Zöllner und Sebastian Piatza besonders darum, mit dem sogenannten “Fabmobil” auch in kleine Dörfer zu fahren, die häufiger Brutstätten von rechten Einstellungen sind.

Gerade in letzter Zeit ist „das Thema Rechts“ in Sachsen wieder aktuell. In etwa zwei Wochen stehen die Landtagswahlen an. Bei der letzten Europawahl wurde die AFD zur stärksten Partei. Jetzt ist es wahrscheinlich, dass sie es auch im Landtag wird. Umso wichtiger ist es Alternativen anzubieten.

Foto : Yorck Maecke/ v.l.n.r. Christian Zöllner, Sebastian Piazza, Jens Beyer

“Unsere Vision war: Wir kommen – die Nazis gehen!”

Erklärt der 37-Jährige Professor für Designmethoden und Experiment Christian Zöllner. In dem sogenannten „Fabmobil“ reist Zöllner mit seinem 34-jährigen Projektpartner Sebastian Piatza, ein studierter Industrial Designer, durch Ostsachsen.

3D Drucker, VR und Kreativität

Quelle: Fabmobil

Das A und O im Fablab ist die Kreativität. Mit der üppigen technischen Ausstattung des ehemaligen DJ BoBo Tourbusses bieten sie Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten sich kreativ auszuleben. Vom 3D Drucker und Virtual Reality Brillen bis hin zum selbstständigen Entwerfen von Figuren für den Pausenraum am Computer.

Der Bus als Zufluchtsort

Quelle: Fabmobil

Die Anlaufstellen des Fabbusses sind Schulen, Jugendzentren und Begegnungsstätte im ländlichen Raum Sachsens. Dort werden Kurse gegeben, für Kreative und die, die es werden wollen. Auch Senioren, Künstler und Designer sind bei ihnen herzlich willkommen, ebenso wie Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder Kleidung diskriminiert werden. Der Bus soll allen als Verbindung zwischen Stadt und Land zur Verfügung stehen und als Zufluchtsort genutzt werden.

Gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus

Quelle: Fabmobil

Seit 2017 fahren Christian Zöllner und Sebastian Piatza durch Ostsachsen und bringen neue und moderne Kulturtechniken. Das heißt sie bieten kulturelle und technische Konzepte zur Problemlösung in unterschiedlichen Lebenssituationen. Damit hängen kulturelle Leistungen, Technik und technisches Können eng zusammen. Denn vor allem eines fehlt: Bildung in Bezug auf moderne Techniken und deren Umgang. Klare Werte wie Toleranz und Offenheit spielen ebenfalls eine große Rolle für die Köpfe des Fabmobils. Homophobie, Rassismus und Sexismus sind klare Tabus für die Projektleiter. Dabei unterstützt sie auch das engagierte und kreative Team von Betreuern hinter Zöllner und Piatza, die ebenfalls regelmäßig Kurse und Workshops anbieten.

Aktionen gegen Rechts

Den unterschieden zwischen Stadt und Land wollen Christian Zöllner und Sebastian Piatza mit moderner Technik und Kreativität entgegen treten. Durch die Vermittlung von Toleranz und sozialen Werten verändern sie die Perspektiven der Jugendlichen und schaffen ein kreatives und engagiertes Umfeld, in dem jeder willkommen ist.

Mehr Informationen zum Fablab befinden sich auf der Webseite des Tourbusses: http://fabmobil.org/mission/