DOK.fest 2021

Volles Programm im virtuellen Raum

/ / Bild: © DOK.Fest München 2021

Die Veranstalter:innen des DOK.fest München haben sich für 2021 eine duale Festivaledition gewünscht. Teils online, teils in den Kinos sollte es stattfinden. Vor drei Wochen fiel jedoch eine andere Entscheidung und auch dieses Jahr findet das Fest nur auf den digitalen Leinwänden zu Hause statt.

Da das Dokumentarfilmfestival letztes Jahr auch nur online stattgefunden hatte, war die Hoffnung für dieses Jahr umso größer. Das Ambiente von Kinosälen und der zwischenmenschliche Austausch vor und nach den Vorstellungen lässt sich zu Hause einfach nicht nachempfinden. Mitgenommen haben die Veranstalter:innen des DOK.fest dafür einiges an Erfahrung mit der Durchführung virtueller Veranstaltungen. Das diesjährige Festival wird davon profitieren, denn es wurde ein breites Angebot aufgefahren, um den Kontakt zwischen Zuschauer:innen und Filmemacher:innen doch herstellen zu können. Auf der virtuellen Pressekonferenz, einem 30-minütigem Video, stellen der Festivalleiter des DOK.fest Daniel Sponsel und die stellvertretende Festivalleiterin Adele Kohout das Programm des Festivals vor.

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Pressekonferenz DOK.fest München 2021

Das DOK.fest @home findet vom 05.- 23. Mai statt und zeigt 131 Filme aus 43 Ländern. Neben den Vorstellungsstreams finden jeden Abend live ab 20 Uhr virtuelle Q&As statt, bei denen man den Künstler:innen, Filmemacher:innen und Darsteller:innen Fragen stellen kann. Zudem gibt es virtuelle Meet & Greets, die ebenfalls zu festen Zeiten stattfinden werden.

Ein Festival mit Lehrauftrag

Mit DOK.education gibt es auch dieses Jahr wieder ein Bildungsangebot für Kinder, Jugendliche und Schulen. Ziel ist es, Heranwachsenden den richtigen Umgang mit Medien zu vermitteln. In Zeiten von Fake News sei dies eine wichtige Aufgabe, so der Festivalleiter Daniel Sponsel. Das für Schulen und den Unterricht konzipierte Bildungsprogramm eignet sich sowohl für den Distanzunterricht als auch für den Präsenzunterricht. Auch die kulturelle Horizonterweiterung kommt dabei nicht zu kurz. Neben Live-Gesprächen mit Filmschaffenden sind auch drei Dokumentarfilme für und über Kinder Teil des DOK.fest Programms.

Filmemacher:innen unter sich

Der Branchenbereich DOK.forum bietet internationalen Filmemacher:innen die Möglichkeit, sich über aktuelle Trends und die Zukunft des Dokumentarfilms auszutauschen. Dafür finden Workshops statt und es gibt einen Ideen- und Kooperationsmarkt im virtuellen Raum, der Anstoß zu neuen Projekten geben soll. Ein besonderer Fokus liegt dieses Jahr auf der Montage, also dem Schnitt der Dokumentarfilme. Dafür wurde nun auch eine eigene Preiskategorie der DOK.edit Award ins Leben gerufen. Vergeben wird der Viktor, so der Name des Preises, zum ersten Mal für die beste Cutter Leistung.

Zu Beginn ein Glücksfall

Eröffnet wird das Dokumentarfilmfest mit Daniel Sagers Hinter den Schlagzeilen (Deutschland 2021, Regie: Daniel Sager). Eigentlich wollte Sager nur zwei Redakteure des Investigativressorts der Süddeutschen Zeitung bei der täglichen Arbeit begleiten. Dann kam es zum Glücksfall. Während der Dreharbeiten erreichte die beiden Journalisten das Ibiza-Video, das den damaligen österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache bei einem Treffen mit der angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen zeigt. Die Dokumentation begleitet den Prozess der Veröffentlichung des Videos.

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Der Deutsche Dokumentarfilm läuft als einer von 13 Filmen im Wettbewerb um den Viktor in der Kategorie DOK.international.

Der internationale Wettbewerb

Dokumentarfilme, die den Zuschauer:innen Türen zu neuen Welten öffnen, die Rück- und Ausblicke geben, konkurrieren als DOK.international. In dieser Hauptkategorie gibt es für den:die Gewinner:innen einen mit 10.000 Euro dotierten Geldpreis. Neben Hinter den Schlagzeilen sind 12 weitere Filme nominiert. Anny (Tschechische Republik 2020, Regie: Helena Třeštíková), Dark Rider (Belgien, Niederlande 2020, Regie: Eva Küpper), Fury (Polen 2021, Regie: Krzysztof Kasior), Komúna (Tschechische Republik, Slowakei 2020, Regie: Jakub Julény), He`s My Brother (Dänemark 2021, Regie: Cille Hannibal), Holgut (Belgien 2021, Regie: Liesbeth De Ceulaer), Land (Deutschland 2020, Regie: Timo Großpietsch), President (Dänemark, Norwegen 2021, Regie: Camilla Nielsson), Personal Live Of A Hole (Tschechische Republik 2020, Regie: Ondřej Vavrečka), No Hay Camino (Niederlande 2021, Regie: Heddy Honigmann), The Ark (China 2020, Regie: Dan Wei) und The Last Hillbilly (Frankreich, Qatar 2020, Regie: Diane Sara Bouzgarrou).

Preise, Preise, Preise

Mit DOK.deutsch, DOK. horizonte und dem Student Award gibt es ganze drei weitere Wettbewerbskategorien. Dokumentationen über Deutschland, Menschen und Begebenheiten sollen den Zuschauer:innen neue Perspektiven über deutschsprachige Länder bieten. Auch in diesem Wettbewerb konkurrieren 13 Filme. Zuhurs Töchter (Deutschland 2021, Regie: Laurentia Genske) ist einer von ihnen. Die Filmemacher:innen begleiten drei Jahre lang zwei Schwestern, die zusammen mit ihrem Vater aus Syrien geflohen und nach Deutschland gekommen sind. Neben der Flucht behandelt der Film vor allem die Suche nach der eigenen Geschlechtsidentität, denn die beiden Schwestern sind Transgender.

Unter DOK.horizonte werden zehn Filme gezeigt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Erzählt wird von Ländern im Umbruch. Von Mexiko nach Madagaskar bis nach Indien. Darunter ist School Of Hope (Finnland, Frankreich, Marokko 2020, Regie: Mohamed El Aboudi), der bereits den DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit gewinnen konnte. Der Film zeigt, wie elementar Bildung für die Entwicklung einer Gesellschaft ist und begleitet Nomaden der Marokkanischen Wüste, deren einzige Perspektive über eine Schulausbildung führt.

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DOK.fest München Twitter/ School of Hope

Auch der Nachwuchs soll gefördert werden. Mit dem Student Award werden Filmemacher:innen deutschsprachiger Filmhochschulen und ihre Dokumentarfilme ausgezeichnet. Acht Filme gibt es in dieser Kategorie.

Die Preisverleihung findet am Samstag den 08. Mai, um 20 Uhr live als Stream statt.

Empowert euch!

Die diesjährige Fokusreihe des Festivals DOK.focus Empowerment begleitet aktivistische Bewegungen auf der ganzen Welt. Von feministischen Protesten und Queer Pride bis zu Klimaaktionen ist alles mit dabei. Sechs Filme unter dem Aufruf: Empowert euch! Eine Dokumentation darunter ist The Case You (Deutschland 2020, Regie: Alison Kuhn). Sie zeigt, wie wichtig es ist seine eigene Stimme zu erheben und wie schwer es manchmal sein kann. In einem Theatersaal treffen fünf Frauen zusammen. Sie alle wurden vor fünf Jahren auf ein und demselben Filmcasting Opfer sexualisierter Gewalt. Gemeinsam stellen sie die Situation nach und sprechen über die Nachwirkungen der Tat bis heute.

Ein Stuhl den alle kennen

Als DOK.panorama laufen 26 innovative Dokumentarfilme aus der ganzen Welt. Neben Portaits über Künstler:innen oder einen 100-jährigen Mann spielt auch ein Plastikstuhl eine Rolle. Der Film Monobloc (Deutschland 2021, Regie: Hauke Wendler) reist in die Vergangenheit und erzählt von der Erfindung, dem Patent und der Verbreitung des weißen Plastikstuhls, den alle kennen. Als meist verkauftes Möbelstück der Welt geht er in die Geschichte ein und ist rund um die Welt zu finden.

Als Teil des Kulturprogramms der Buchmesse 2020/21 zum Gastland Kanada werden als DOK.guest sieben Dokumentarfilme gezeigt, die das Land mit all seinen Facetten aufbereitet haben. Auch hier sind die Themen breit gefächert. Indogene Kulturen und Polizeigewalt spielen hier eine Rolle, aber auch die Gentrifizierung der Großstädte wird thematisiert.

Als Rahmenprogramm sind neun Filme zu sehen, die eine Hommage an die Langzeitdokumentar-Filmemacherin Helena Třeštíková bilden. Die Auswahl ihrer Werke beginnt mit der Vorstellung ihres ersten Dokumentarfilms Private Universe (Tschechische Republik 2012 – Regie: Helena Třeštíková) und schließt mit ihrem letzten Film Anny (Tschechische Republik 2020, Regie: Helena Třeštíková).

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DOK.fest München Twitter/ Helena Třeštíková

Das diesjährige DOK.fest München @home findet vom 05. bis 23. Mai 2021 online statt. Einzeltickets kosten 6 Euro pro Film. Wer an die Partnerkinos des DOK.fest spenden möchte, zahlt 7 Euro. Ein Festivalpass für alle Vorstellungen kostet 70 Euro.