Essen auf Pfoten

Die Tiertafel München

/ / Foto: M94.5/ Marie Resch

Haustiere können die besten Freunde der Menschen sein. Im Gegenzug kosten sie neben Zeit und Aufmerksamkeit auch einiges an Geld. Wenn die Besitzer Geldprobleme bekommen, werden die Vierbeiner oft weggegeben, weil die Kosten für Nahrung und Tierärzte zu hoch sind.

Die TIERTAFEL MÜNCHEN ist seit über zehn Jahren für genau solche Menschen und ihre tierischen Begleiter da und versucht das zu verhindern. Andrea de Mello ist eine der Gründerinnen und im Vorstand der Tiertafel München. Die Tafel hat sich das Ziel gesetzt, Tiere von bedürftigen Menschen mit Futter, Zubehör und Versorgung auszustatten. Das kann neben Futter auch Katzenstreu, Hundeleinen oder Spielzeug sein.

Bedürftig sind für die Tiertafel Menschen, die zum Beispiel durch Krankheit, niedrige Rente oder Arbeitslosigkeit finanziell so in Schwierigkeiten gekommen sind, dass sie sich eigentlich vom Tier trennen müssten. Ziel ist dann, dass auch in so einer schwierigen Situation das Tier beim Menschen bleiben kann und ausreichend versorgt wird.

Wie funktioniert das Ganze?

Ohne weiteres kann nicht jeder, der finanzielle Probleme hat, einfach zu zur Tafel gehen und sich das entsprechende Tierfutter abholen. Eine persönliche Registrierung mit den entsprechenden Unterlagen und Nachweisen ist Pflicht. Zu den Unterlagen gehören ein Renten- oder Hartz IV Bescheid und die Unterlagen des Tieres. Um es persönlich kennen zu lernen und begutachten zu können, wünschen die Mitarbeiter sich, dass das Tier zur Anmeldung mitgenommen wird. Wichtig ist der Tafel außerdem, dass die Fellnase schon länger Eigentum des bedürftigen Besitzers ist. Wer einmal registriert und angenommen ist, darf dann regelmäßig zur Futterausgabe kommen.

Die ist im vier Wochen Rhythmus jeweils Samstags von 11 bis 14 Uhr. Hier gibt es dann neben normalem Futter auch spezielles wie Diätfutter für die molligen, Seniorenfutter für die alten und natürlich auch ganz spezielle Kost für kranke Tiere.

Mittlerweile hat die Tiertafel über 600 Kunden, die regelmäßig mit über 750 Tieren vorbeikommen. Die Chefin de Mollo sagt, der Verein laufe damit komplett am Anschlag, mehr gehe nicht. Für alle, die sich anmelden und nicht direkt genommen werden können, gibt es Wartelisten. Ein neuer Vierbeiner wird normalerweise nur dann aufgenommen, wenn einer aus der bestehenden Kundenliste verstirbt.

Andrea de Mollo, Leiterin der Tiertafel München Bild: M94.5

Wer zahlt das Ganze?

Der Verein finanziert sich komplett über Geld- und Sachspenden. Die Räumlichkeiten am Leonrodplatz werden von der Stadt München zur Verfügung gestellt, hierbei handelt es sich aber um die einzige städtische Unterstützung. Außerdem liefern Tierfutterhersteller oder Tierbedarfsländen regelmäßig Waren bei der Tafel ab, die sie aufgrund von Fehlern nicht mehr verkaufen. Abgelaufene Ware wird allerdings nicht für die Ausgabe verwendet.

Wie kann ich helfen?

Wer selbst seinen Teil dazu beitragen möchte und etwas Zeit zur Verfügung hat, kann sich als ehrenamtlicher Helfer bei der Tiertafel melden. Natürlich gibt es auch eine Kontoverbindung für Geldspenden, die werden vor allem verwendet, um die Besitzer bei Tierarztkosten finanziell zu unterstützen. Futter- und Zubehörspenden können jeden Donnerstagabend direkt bei der Tiertafel in der Schwere-Reiter-Straße 2 oder bei verschiedenen Tierbedarfsläden in sogenannten Spendenboxen abgegeben werden. Die genauen Infos dazu findet ihr auf tiertafelmuenchen.de