Filmfest 2025

Euphorie

/ / Text: Marlene Schinkel/Bild: Filmfest München

Drogentrips, Drama und Identitätskrisen – “Euphorie“, das deutsche Remake von Euphoria, fühlt sich an wie ein Spiegel der Gen Z. Direkt, roh und visuell stark erzählt die Serie unter der Regie von Antonia Leyla Schmidt und André Szardenings von Jugendlichen, die nicht mehr wissen, wie sie funktionieren sollen. Und das macht sie erstaunlich gut.  

Realitätscheck

Mila ist 17 jahre alt und kommt frisch aus der Klinik mit der Diagnose Panikstörung und mittelschwere Depression. Zurück ins Leben heißt es für sie. Vor ihrem Klinikaufenthalt lebte Mila bei ihrem Vater, doch jetzt muss sie bei ihrer Mutter leben, die mit Milas psychischer Instabilität null umgehen kann. Mila kommt zurück in eine Welt, die sich kalt und überfordernd anfühlt. In Rückblenden wird klar: Ihre Mutter erkrankte während Corona an Brustkrebs, ein peinliches Video von Mila geht online und genau kurz vor ihrer Klinikeinweisung. All das trifft auf ein Mädchen, das emotional längst am Abgrund steht. Außerdem lernte Mila jemanden in der Klinik kennen, die ihr Halt gab. Jetzt fehlt ihr diese Person, nach der sich Mila so sehr sehnt. 

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Mehr als nur ein Remake

Euphorie sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch gut erzählt an. Mit starken Farben und zugleich atmosphärischen Lichtern erinnert die Bildgestaltung von Jonathan Ibeka zwar strak an das amerikanische Original, doch die deutsche Serie kopiert nicht einfach: sie überträgt den Stil glaubwürdig in Deutsche. Schon die erste Folge macht das deutlich. Es entsteht keine eins-zu-eins Übersetzung, sondern etwas Eigenes. Etwas, das näher an der Lebensrealität vieler Jugendlichen in Deutschland ist. Die Themen sind hochaktuell: Isolation nach der Pandemie, soziale Unsicherheit, der Aufstieg der AfD und das folgende politische Misstrauen. 

Die ersten drei Episoden der Serie könnt ihr am 02. Juli um 17:00 im Astor Astor Kino oder am 03. Juli um 11:30 im Audimax der HFF auf dem Filmfest München anschauen.