DOK.fest 2023

Treffen sich Hitchcock und ein jüdischer AfDler im Kino…

/ / Bild: Dok.fest München

So viele Filme wie noch nie laufen dieses Jahr beim DOK.fest München! Die Begeisterung für den Dokumentarfilm ist also nach wie vor riesig, nicht nur bei den Filmemacher:innen, sondern auch bei uns. Deshalb haben wir uns schon mal durchs Programm geschaut und stellen euch ein paar der Filme vor.

SEYRAN ATEŞ: SEX, REVOLUTION AND ISLAM

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Trailer zu Seyran Ateş: Sex, Revolution and Islam

Seyran Ateş: Sex, Revolution and Islam ist das Porträt einer Aktivistin, ihren Thesen, und dem Widerstand, auf den sie trifft. Seyran Ateş führt auf Deutsch, Türkisch, und teilweise Englisch durch ihre Lebensgeschichte. Der Film folgt ihr nach Berlin, wo sie die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee gegründet hat, aber auch nach Norwegen, Madrid und China. Der Dokumentarfilm stellt auf diesem Weg sehr verschiedene Menschen vor, mit ihren Fragen zu Religion, sexueller Diskriminierung und extremistischem Hass. Dieses Geflecht aus Perspektiven und Geschichten ergibt ein interessantes Gesamtbild, beantwortet werden die aufgestellten Fragen hierbei aber nicht. mk

Seyran Ateş: Sex, Revolution and Islam läuft in der Reihe DOK.guest Türkei.

My Name is Alfred Hitchcock

Alfred Hitchcock/ Bild: DOK.fest München

Alfred Hitchcock, der “Master of Suspense”, ist wieder da und führt durch sein filmisches Gesamtwerk. Okay, das stimmt so nicht ganz, eigentlich ist es nur ein Imitator, der seine Sache ganz ordentlich und mit viel Humor macht. Auf dem Papier erscheint das visuelle Essay von Regisseur Mark Cousins durchaus interessant, die Ausführung lässt aber zu wünschen übrig. Statt auch Kritik an der Person Hitchcock zu üben, führt My Name is Alfred Hitchcock über deutlich zu lange zwei Stunden durch verschiedene Thematiken seines Werks, in der sich der Regisseur selbst beweihräuchert. Auch das Wort Subtilität ist dabei ein Fremdwort, da jede gezeigte Szene bis auf das kleinste Detail erklärt wird, so als ob man den Zuschauer:innen nicht zutrauen würde, auch mal selbst nachzudenken. dr

My Name is Alfred Hitchcock läuft in der Reihe DOK.panorama.

Feminism WTF

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Trailer zu Feminism WTF

Feminismus ist eine der, wenn nicht sogar die, bedeutendste soziale Bewegung des 20. Jahrhunderts. Mit Feminism WTF versucht Regisseurin Katharina Mückstein mehr Aufklärung in der Gesellschaft zu schaffen. Expert:innen aus der Politik- und Sozialwissenschaft, Männerforschung oder den Gender-, Queer-, und Trans-Studies besprechen einen Schwall an Themen, was Erinnerungen an ein Hochschulseminar weckt. Zum Glück braucht das Publikum kein Vorwissen, um den Argumenten zu folgen. Auffällig ist, dass dabei jedoch keine Kontroverse erzeugt, kein Antifeminismus besprochen wird. Die Regisseurin Mückstein bezeichnet Feminism WTF selbst als Propagandafilm, was ihn über das Ziel einer Dokumentation hinausschießen lässt: Es bleibt kaum Raum für eigene Gedanken. Eins schafft der Film aber allemal: Bildung und Aktivismus! ab

Feminism WTF läuft in der Reihe DOK.deutsch Wettbewerb.

And The King Said, What A Fantastic Machine

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Trailer zu And The King Said, What a Fantastic Machine

Wie lange hat es eigentlich gedauert das erste Foto der Welt zu machen? Und welchen Einfluss haben die Medien heute auf uns? Diese Fragen stellt sich And The King Said, What A Fantastic Machine und nimmt die Zuschauer:innen mit auf eine Reise durch die Geschichte der audiovisuellen Medien – von der Camera Obscura bis TikTok. Zwar hat der Film dabei einige interessante Ansätze, die zum Nachdenken anregen, bietet aber insgesamt wenig neue Informationen. Zudem fehlt der Doku ganz deutlich ein Fokus. Vom Holocaust bis hin zur Geschichte des Fernsehens gibt es hier häufig starke Themensprünge, die nicht so recht zusammenpassen wollen. Dabei hilft es auch nicht, dass teils minutenlang unkommentiert Clips von YouTube oder Nachrichtensendungen gezeigt werden. So fühlen sich die Zuschauer:innen hier über weite Strecken, als würden sie knapp 90 Minuten auf TikTok verbringen. lm

And The King Said, What A Fantastic Machine läuft in der Reihe DOK.focus Power of Media?

Spielen oder nicht spielen

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Trailer zu Spielen oder nicht spielen

Nur 0,3 Prozent aller Theaterschauspieler:innen in Deutschland haben eine Behinderung. Zwei davon begleitet der Film Spielen oder nicht spielen auf ihren Weg: Lucy, die Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen wird und Yulia, die sich an einer inklusiven Theaterschule bewirbt. Dabei taucht die Doku nicht nur subjektiv in die Materie ein, sondern zeigt verschiedene Perspektiven, etwa die eines Theaterkritikers und eines Theaterhistorikers. Diese Einordnungen sind zwar interessant, allerdings sprechen hier Menschen ohne Behinderung für Menschen mit Behinderung. Es wäre stattdessen schön gewesen, wenn der Fokus stärker auf den Protagonistinnen gelegen hätte. Dennoch schafft der Film einen interessanten Blick auf die Theaterlandschaft und die Probleme, denen sich Personen mit Behinderung stellen müssen. an

Spielen oder nicht spielen läuft in der Reihe DOK.special.

Das DOK.fest 2023 findet vom 03. bis zum 14. Mai in den Kinosälen Münchens statt, vom 08. bis zum 21. Mai könnt ihr die Filme ganz bequem von zu Hause schauen.