Tipps für Pollenallergiker

Es liegt was in der Luft…

/ / Foto: M94.5 / Sina Auer

Viele zieht es vor allem jetzt in den Frühlingsmonaten nach draußen. Während die einen die Frühlingsstimmung, das Aufblühen der Bäume und Pflanzen genießen, wünscht sich eine andere Gruppe, gleich zum Ende des Sommers vorspulen zu können: Pollenallergiker*innen.

Bereits seit Januar sehen sich Allergiker*innen nicht nur mit Corona, sondern auch mit Pollen – also den kleinen Blütenstaub-Teilchen, die durch die Luft schwirren – konfrontiert. Niesen und Husten und die damit verbundenen bösen Blicke der Mitmenschen lassen sich dabei kaum vermeiden. Diese Tipps und Tricks können helfen, um dem Leiden etwas entgegenzuwirken.

Tipp 1: Den Pollenflug im Auge behalten

Wie man als Pollenallergiker*in in den Tag startet ist zum großen Teil vom tagesaktuellen Pollenflug abhängig. Wenn Betroffene wissen, auf welche Pollen sie genau allergisch reagieren und dementsprechend bestens vorbereitet zu sein, rät Anja Schwalfenberg vom deutschen Allergie- und Asthmaverbund dazu, immer ein Auge darauf zu haben. Dazu gibt es unzählige Angebote im Netz, die Allergiker*innen in Anspruch nehmen können, zum Beispiel wetteronline oder bei der Wetter-Website der tagesschau. Auch gibt es Apps, die Betroffene im Alltag von Nutzen sein können. So hält die App Pollen einen über die aktuelle Pollenflugsituation am Laufenden. Zudem können auch die täglichen Allergiesymptome eingetragen werden, um einschätzen zu können, wie man auf bestimmte Pollen reagiert.

So sieht die tagesaktuelle Pollenbelastung in der Pollen App aus
Screenshot: Pollen / M94.5

Tipp 2: Das eigene Zuhause pollensicher gestalten

Im Haushalt können Pollenallergiker*innen so einiges machen, damit sie wieder aufatmen können. Der deutsche Allergie- und Asthmaverbund rät dazu, die Wohnung regelmäßig zu saugen. Für viele Staubsauger gibt es spezielle HEPA- Filter (High Efficiency Particulate Airfilter), die Pollen besonders gut aufsaugen und filtern. Glatte Oberflächen sollten zudem regelmäßig gewischt werden.

Auch beim Kochen sollten Betroffene darauf achten, auf was genau sie allergisch sind. Viele Pollenallergien gehen mit einer Kreuzallergie einher. Dabei reagieren manche auf Lebensmittel allergisch, die eine ähnliche Molekülstruktur wie die Pollen haben. Die Website Allergiecheck bietet eine übersichtliche Tabelle, auf welche Obstsorten Allergiker*innen zum Beispiel eine Kreuzallergie haben könnten und daher meiden sollten.

Aufgepasst vor Kreuzallergenen
Screenshot: Allergiecheck / M.94.5

Tipp 3: Kleidung und Haare waschen

Folgende Maßnahmen empfiehlt Prof. Dr. Ulf Darsow als Leiter der Allergieabteilung der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein der TU München:

Wer den Sonnenstrahlen trotz Allergie nicht widerstehen kann und den Tag dennoch draußen verbringen möchte, sollte die getragene Kleidung zu Hause so schnell wie möglich wieder wechseln und bestenfalls nicht im Schlafzimmer lagern, sondern gleich in die Waschmaschine schmeißen. Auch sollten Allergiker*innen die gewaschene Wäsche nicht draußen trocknen lassen, da sich hier wieder Pollen an die Kleidung heften können. Um nicht auch noch Abends im Bett von Pollen belästigt zu werden, sollten sich Betroffene abends die Haare waschen. Das verhindert, dass Pollen auf das Kissen gelangen und eingeatmet werden.

Diese Maßnahmen können helfen
Screenshot: Allergiecheck / M94.5

Tipp 4: Draußen nur bedingt aktiv werden

Wer den aktuellen Pollenflug im Blick behält, kann auch gerne draußen Sport machen. Nur bei einer sehr starken Pollenbelastung in der Luft rät Prof. Dr. Darsow dazu, auf Sport zu verzichten oder gleich ganz drinnen zu bleiben. Auch sollten Pollenallergiker*innen den Zeitpunkt für ihren Spaziergang im Freien nach einem längeren Regenschauer planen, um den Frühling trotzdem genießen zu können. Vorsicht ist laut Prof. Dr. Darsow jedoch bei dem Beginn eines Gewitters geboten! Hierbei können viele Allergiepartikel aufgewirbelt werden.

Tipp 5: Feinstaubmasken tragen?

Die Feinstaubmaske wurde zwar durch Corona sozialisiert, ist jedoch für Allergiker*innen eher weniger geeignet. Zwar werden auch Pollen abgehalten, aber es bräuchte FFP2 oder FFP3 Masken, um alle Allergene herauszufiltern. Die werden derzeit allerdings dringend an anderer Stelle gebraucht.
Doch auch vor der Pandemie haben sich Feinstaubmasken nicht durchgesetzt. Laut Prof. Dr. Darsow berichteten die betroffenen Träger*innen über vermehrten Juckreiz unter der Maske, oft sei es zu warm darunter und die Atmung würde erschwert werden. Zudem müsste die Tragedauer sehr lang sein, um einen Effekt zu erzielen.

Trotz all der Tipps: Ganz entkommen können Allergiker*innen den Pollen leider nicht. Wenn alles nichts hilft und sich die Symptome der Allergie beim Spazierengehen gar nicht unter Kontrolle bringen lassen, hilft wie in Coronazeiten nur eins: zu Hause bleiben und den Tag aussitzen.