illuminati hotties im Interview

Die Alleskönnerin

/ / Bild: Mariah Russek/Courtesy of the artist

Sarah Tudzin ist nicht nur die Frontfrau der Band „illuminati hotties“, sondern außerdem eine begabte und erfahrene Produzentin, die jetzt mit ihrem eigenen Label anderen Künstler:innen auf die Beine hilft. Im Interview spricht sie über den Erfolg der Band, die Entstehung des neusten Albums und ihre Zukunftspläne.

Sarah Tudzin im Interview mit Constanze Schön

DIE BESTE BAND, DIE NIEMAND GESEHEN HAT

Wenn man an das weltberühmte Festival „SXSW – South by South West“ im Jahre 2018 denkt, dann kommen eher die Namen von Künstler:innen wie Billie Eilish, Jessie Reyez oder Tierra Whack in den Kopf. Hier kommen die großen Stars nach Austin und spielen vor tausenden von begeisterten Fans. Doch auf jedem Festival gibt es auch kleine Nebenbühnen, auf denen es den einen oder anderen Act neu zu entdecken gibt. Beim SXSW im Jahr 2018 waren das illuminati hotties, die zum ersten Mal bei dem Festival zu Gast waren. Dabei konnten sie gerade mal 20 Zuschauer:innen zählen. Dazu schrieb damals ein Journalist: „Das war die beste Band, die niemand gesehen hat.“

PUNK MIT ZÄRTLICHKEIT

Dass niemand diese Band sehen möchte, gehört inzwischen längst der Vergangenheit an. Inzwischen füllen sich die Konzerthallen, und die Band kann von ihrem Geld aus der Musik leben. Was illuminati hotties zu dem einzigartigen Act macht, der sie sind, ist Sarahs Einstellung. Sie verbindet Punk-Ethos mit dem was ihr wichtig ist, nämlich Respekt und Zärtlichkeit im Umgang mit anderen. Musikalisch mischt sie dabei Bedroom-Pop und Indie Rock mit Punk und kreiert ihr selbsternanntes Genre „tenderpunk“. Wenn man ihre Musik hört, sticht heraus, wie kompromisslos sie sich selbst und ihre Weltsicht vertritt – unabhängig davon, ob es einer Norm von Punkmusik entspricht, oder nicht.

„As far as being punk, that is so romanticized to me. And it’s also so aggressive in most of its portrayal, and I think there’s a tenderness and a sweetness that I like to infuse with the idea that you can reject the conventions of society.”

Sarah Tudzin im Interview
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EINE TOUR WIE EIN SOMMERCAMP

Nach dem Release ihres neuesten Albums “Let Me Do One More” plant Sarah eine Tour durch die ganze USA. Dabei ist sie nicht allein, sondern wird begleitet von ihren Kollegin:innen und Freund:innen Pom Pom Squad, Katy Kirby und Fenne Lilly. „Diese Tour wird sich anfühlen wie ein Sommercamp,“ sagt Sarah voller Vorfreude. Für Pom Pom Squad hat Sarah auch bei der Produktion ihres Debütalbums geholfen. Als ausgebildete Produzentin und Tontechnikerin hat sie durch die Arbeit mit anderen Künstler:innen auch viel für ihr eigenes Projekt gelernt. Das Produzieren ist für sie für eine ganz besondere kreative Arbeit, die eine andere Perspektive als das Songwriting eröffnet.

LET ME DO ONE MORE

Mit dem im letzten Jahr selbst gegründeten Label „Snack Shack Tracks“, eigener Produktionskompetenz und eigenem Songwriting weiß Sarah Tudzin wirklich, was sie tut. Das Ergebnis ist das dritte Album der Band Let Me Do One More, das durch die hohe Selbstbestimmtheit ein rundes und authentisches Projekt geworden ist. Es ermöglicht Einblicke in die Welt von Sarah und berichtet vom Leben in Los Angeles. Dabei erzählt sie von so manchen prätenziösen Hollywood-Bewohner:innen, dem Tod ihres Hundes, komplexen romantischen Gefühlen und übt dabei kluge und witzige Kapitalismuskritik. Das Album, das häufig als „ihre beste Platte bis jetzt“ gelobt wurde – wie zum Beispiel von der Internetberühmtheit Anthony Fantano – lässt Freude auf die zukünftigen Projekte und mögliche Touren in Europa aufkommen.

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