Der Tod kommt im Anzug

Angezockt: Hitman 2

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Schwarzer Anzug, weißes Hemd, rote Krawatte und ein Strichcode auf dem Hinterkopf. In Hitman 2 werden Spieler weltweit wieder zum berüchtigten Agent Nummer 47.

Das dänische Entwicklerstudio IO Interactive und SQUARE ENIX haben noch vor 2 Jahren zusammen an dem Vorgänger  „Hitman“ gearbeitet. Mittlerweile gehen Entwickler und Publisher aber getrennte Wege und für den siebten Teil der Spielreihe wurde Warner Bros. Entertainment als Partner an Land gezogen. Das ändert tatsächlich einiges für die Reihe, die dieses Jahr mit 18 Jahren immerhin volljährig geworden ist.

Was bisher geschah…

Direkt mal großes Lob, dass auf episodisch erscheinende Level verzichtet wurde. Ein Spiel in einzelne Episoden aufzuteilen, um eine große Geschichte zu erzählen kann durchaus Spannung erzeugen, im Fall von Hitman aus dem Jahr 2016, war das aber leider nicht der Fall.

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Mit seiner Geschichte setzt Hitman 2 den Handlungsstrang des Vorgängers nahtlos fort. Agent 47 ist zusammen mit seiner Auftragsvermittlerin Diana Burnwood noch immer auf der Suche nach dem Shadow Client. Bereits einige Male hatte dieser den beiden in der Vergangenheit Probleme bereitet, doch in Hitman 2 soll sich dieser Konflikt nun doch noch seinem Ende zuneigen. Außerdem wird nun der Schleier rund um die Vergangenheit unseres Anti-Helden komplett gelüftet und auch eine mögliche Fortsetzung ist, nach dem Ende des Spiels, nicht auszuschließen.

Mach die Welt zu deiner Waffe!

Doch ist die Story nicht im Hauptfokus: Hitman 2 konzentriert sich, wie seine Vorgänger, vorwiegend auf das Gameplay. Bereits in den Trailern zum Spiel wird angekündigt: “Mach die Welt zu deiner Waffe!”. Und ziemlich genau das, hält IO-Interactive mit Hitman 2 auch ein.

Sechs verschiedene Missionen bringen euren Hirnschmalz auf Hochtouren. Der Ablauf ist dabei immer ähnlich: Ihr wählt eine Mission aus. Danach lauert ihr eurem Ziel auf, tötet es und verschwindet wieder.

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Im Level selbst wird es, wegen dem oftmals sehr vielseitigen Leveldesigns niemals eintönig. Beispielsweise könnt ihr einfach alles auf dem Weg zu eurem Opfer mit Blei füttern, bis euer Auftrag erledigt ist. Alternativ ist es aber auch möglich die „Königin der indischen Slums“, verkleidet als Schneider aufzusuchen, um sie bei ihrer Kleiderwahl zu beraten und sie dabei mit einer Schere zu erstechen. Das ist allerdings auch nur eine von vielen Nebenmissionen im Spiel.

Wichtig für ein umfassendes Spielerlebnis mit Hitman 2 ist, dass die Missionen unbedingt mehrmals gespielt werden sollten. Bei jedem neuen Durchlauf gibt es nämlich neue Boni, die dann beim nächsten Spielen eingesetzt werden können. Das wird aber schnell zu einem zweischneidigen Schwert, denn im Prinzip wird man dadurch für den Spielspaß gezwungen, länger durchzuhalten. Wer bereit ist, das mitzumachen, hat aber definitiv was davon.

Was gibt’s neues?

Die wohl prägendsten Neuerungen sind zum einen der nun implementierte Multiplayer Modus und zum anderen die Extra-Missionen.

Bei ersterem ist es möglich einen Freund zum Duell herauszufordern. Das heißt: Ihr befindet euch auf einer Karte, habt aber keinen Einfluss auf die jeweils andere Spielwelt. Dennoch ist eure Zielperson die Gleiche und wer sie zuerst tötet und entkommt, hat das Duell gewonnen.

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Die Extra-Missionen sind nur während eines gewissen Zeitraums verfügbar und sind besonders schwere Ziele in einer euch bekannten Karte.

Fazit

Insgesamt bedient sich Hitman 2 in sehr vielen Gameplay-Elementen am Vorgänger. Im Prinzip spielt man tatsächlich den ersten Teil mit einer “Zwei” am Ende, aber mit verfeinertem Gameplay. Klingt erstmal tragisch, ist es aber gar nicht. Denn das Prinzip eines Killers, der in jede Rolle schlüpfen kann, ist quasi perfektioniert.

Dennoch hat Hitman 2 deutliche Schwächen. Die Story wird nicht nur auffällig klein gehalten, auch die Präsentation der durchaus interessanten Geschichte rund um Diana Burnwood und Agent 47 fällt eher schwach aus. So gibt es beispielsweise keine Zwischensequenzen, stattdessen wurden Standbilder eingebaut, die mit Sprechtexten ausgeschmückt wurden.

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Nach mehr als 10 Stunden kommt das Spiel an seine Grenzen, weil bereits alles entdeckt wurde. Dennoch sorgt es für einen riesigen Haufen Spaß und füttert aktive Spieler immer wieder mit spannenden ergänzenden Inhalten.