Phobien und Ängste

Skurriler geht es immer!

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Wo Manche zum nächstgelegenen Supermarkt laufen, um den teuren Tropfen gegen billigen Fusel einzutauschen, ist für viele Betroffene schon eine Welt zusammengebrochen, wenn der gute Trank leer ist. Novinophobie, die Angst vor einer leeren Weinflasche, ist eine von zahlreichen Phobien. Dabei ist eine skurriler als die andere.

Kuriosität hat keinen Halt

Eierschalensollbruchstellenverursacher. Langes Wort und für den einen oder anderen möglicherweise erschreckend, der unter der Hippopotomonstrosesquippedaliophobie leidet: Die Angst vor langen Wörtern.

Auch die Menschen, die nicht gerne den Kochlöffel schwingen, sehen sich bestimmt als Betroffene der Mageirocophobie. Bei Koch-Legasthenikern tritt diese Erkrankung anscheinend häufiger als gute Ausrede auf.

Wenn wir gerade schon vom Kochen sprechen: Erdnussbutter kann zwar für einige ein Gaumenschmaus sein, jedoch nicht für diejenigen, die an der Arachibutyrophobie leiden. Die Vorstellung, die Erdnussbutter am Gaumen hängen zu haben, löst eine panische Angst aus.

Auch wenn all diese Phobien surreal wirken: Sie sind keine Kreation unserer Fantasie, sondern tatsächliche medizinisch anerkannte Erkrankungen.

Alles Angst oder doch “nur” eine Phobie?

Ein einziger Auslöser reicht und du ergreifst sofort die Flucht ins Weite! Wenn du Angst vor einer bestimmten Sache, Person oder Situation hast, dann kannst du dir sicher sein, dass du unter eine Phobie leidest. Laut Heilpraktikerin Margret Schneider, die sich auf Psychotherapie mit dem Spezialbereich Hypnose spezialisiert hat, ist eine Phobie deshalb ganz leicht von der Angst zu unterscheiden. Während Angst etwas Unbestimmtes und immer unterschwellig da ist, ist Phobie an etwas Bestimmtes gekoppelt.

Ernst nehmen, Hilfe anbieten und zum Doktor schicken!

Wenn der Betroffene aus diesem Teufelskreis der eigenen Phobie nicht mehr heraus kommt, sollte er nicht den Kopf hängen lassen: Denn für jedes erdenkliche Problem gibt es auch eine Lösung! Der Schlüssel zur Heilung ist hierbei die Hypnose-Therapie oder Verhaltenstherapie.

Laut Schneider sollte der Betroffene innerhalb einer Konfrontationstherapie an seine Grenzen gebraucht werden, indem der Patient mit der angstauslösenden Situation knallhart konfrontiert wird, um den Verlust der Angst zu bewirken. Die Hypnose hingegen wirkt als die “sanftere” Möglichkeit, um den Ursprung des Auslösers zu ergründen.

Scherzkekse sind kein Spaß

Egal, ob es eine “normale” oder eine skurrile Phobie sein mag: Keiner sollte sich das Recht herausnehmen, sich über die Personen lustig zu machen.

“Wenn jemand tatsächlich vor etwas bestimmten Angst hat, dann darf man denjenigen weder auslachen, noch veräppeln, noch sagen: Das ist alles Blödsinn. Letztendlich weiß es derjenige auch. Aber er hat trotzdem Angst.”

Margret Schneider – Heilpraktikerin für Psychotherapie mit dem Spezialgebiet Hypnose

Jeder sollte sich daher selbst den Spiegel vor das Gesicht halten und erstmal selbst lernen, seine eigenen Ängste zu erkennen und zu akzeptieren.

“Es weiß beispielsweise jeder, dass die deutschen Spinnen relativ ungefährlich sind, aber trotzdem haben 60% der Leute eine Spinnenangst.”

Margret Schneider – Heilpraktikerin für Psychotherapie mit dem Spezialgebiet Hypnose

So witzig manche Phobien auch klingen und so herzlich amüsant sie auch sein mögen: Phobien beeinflussen die Lebensqualität der Erkranken. Es ist kein Witz, sondern pure Realität!

Ein Artikel von Georgia Tsonis und Leon Junge