M94.5 Filmkritik

Maria Stuart – Königin von Schottland

/ / Bild: Liam Daniel / Focus Features

Gerade einmal 18 Jahre ist Mary alt, als sie – die rechtmäßige Herrscherin von Schottland – aus Frankreich zurückkehrt, um ihren Thron zu besteigen. Mary, beziehungsweise im Deutschen Maria Stuart, gespielt von Saoirse Ronan, steht ihr Halbbruder James gegenüber, der den Thron während ihrer Abwesenheit warm gehalten hat. Doch ihre eigentliche Gegnerin regiert nur eine Adresse weiter: Königin Elizabeth die Erste von England.

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Packendes Historiendrama oder eigentlich zum Gähnen? Der Trailer zu Maria Stuart.

Glanzloses Flair in britischem Kostüm

Um es gleich einmal vorwegzunehmen: Der wirkliche Kampf dieses Filmes ist nicht der zwischen Maria und Elizabeth, sondern einer zwischen dem Geschehen auf der Leinwand und der immer größer werdenden Müdigkeit der Zuschauer. Denn Maria Stuart – Königin von Schottland ist trotz schöner pompöser Kostüme und farbenfrohen Make-ups blass und unscheinbar. Wieder einmal zeigt sich, dass ein Film mehr braucht als gutes Aussehen und ein teures Produktionsbudget, um Atmosphäre zu schaffen.

Hochglanzdarsteller, die untergehen

Mit Margot Robbie und Saoirse Ronan hat die Produktion zwei absolut hochklassige Schauspielerinnen am Start, die jedoch weit hinter ihrem Potential zurückblieben. Bei zwei Oscar-nominierten Hauptdarstellerinnen ist es traurig, dass sowohl die Dialoge als auch ihre Darstellung der beiden taffen Regentinnen keinerlei Emotion beim Zuschauer auslösen, obwohl durch ein paar brutalere Szenen immer wieder verzweifelt versucht wird, zumindest irgendein Gefühl beim Zuschauer zu erzeugen. Besonders Margot Robbie als Elizabeth kommt sehr schlecht zur Geltung, bekommt nur sehr wenig Screentime und nutzt diese dann, um eine von Männern gesteuerte, recht weiche Königin zu porträtieren. Dieses Bild ist nur schwer mit einer harten Herrscherin im 16. Jahrhundert vereinbar.

Schnarchende Schotten

Das Leben von Maria Stuart ist mit all seinen Intrigen, Herausforderungen und Geheimnissen sicherlich ein spannendes und verdient es, erzählt zu werden. Leider nur nicht auf diese Art und Weise. So gewinnt in einem Film, der alle Grundvoraussetzungen hatte, leider Langeweile die Überhand. Hochgelobte Schauspielerinnen und eine historisch interessante Handlung gehen in dem Film der britischen Theaterregisseurin Josie Rourke unter. Zurück bleibt nur ein Mischmasch aus Farben und langen, nichtssagenden Dialogen.

“Maria Stuart – Königin der Schotten” läuft ab dem 17. Januar 2019 in den deutschen Kinos.