Zeal & Ardor

Eifer und Hitze

/ / Bild: Stian Foss

Das bedeutet „Zeal & Ardor” übersetzt. Der Schweizer Manuel Gagneux fusioniert unter diesem Künstlernamen Black Metal und Soul zu einem fulminanten neuen Genre. Der Weg zu dieser Musik ist ziemlich ungewöhnlich, denn die Inspiration kam aus einem Internetforum.

Unverhoffte Inspiration

Gagneux ist schon einige Jahre Musiker und spielte mit kleinen Erfolgen in der Schweiz, zwischendurch hatte er eine Station in Amerika. Als er eines Tages auf der Suche nach Inspiration war, postete er in einem Internetforum eine Frage: Welche musikalischen Genres soll er miteinander kombinieren? Als ihm als Antwort Black Metal und Soul/Gospel genannt wurden, musste er erstmal schlucken.

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Zeal & Ardor – Devil Is Fine

Unverhoffter Erfolg

Doch diese Mischung klang ziemlich gut – Gagneux schrieb, komponierte, veröffentlichte. Was dann passiert ist, wünscht sich eigentlich jeder Musiker. Eine amerikanische Musikkritikerin wurde auf ihn aufmerksam und postete einen Tweet über Zeal & Ardor, woraufhin die Klickzahlen seiner Songs explodierten. Das legendäre Musikmagazin Rolling Stone berichtete über Zeal & Ardor. Manuel Gagneux konnte sich eine Band zusammenstellen und auf große Tour gehen: Europa, Australien, USA. Für Manuel Gagneux ist das ziemlich neu. Im Interview erzählt er, dass seine Band auch noch nie so eine riesige Tour gespielt hat und das für alle sehr angenehm ist. „Wir sind alle Greenhorns”, sagt er und freut sich, dass die
perfekt miteinander eingespielten Musiker diese Erfahrung zusammen machen können.

Ein dunkles Gedankenexperiment

Neben dem musikalischen Stil ist auch der Inhalt des aktuellen Albums Stranger Fruit auf den ersten Blick gewagt. Gagneux spielt auf dieser Platte das Gedankenexperiment durch was passiert wäre, wenn sich die schwarzen Sklaven damals nicht dem Christentum, sondern dunklen okkulten Bewegungen angeschlossen hätten. Diese Geschichte zieht sich durch das Album und kommt in einer Wucht daher, die den Hörer sowohl auf der Platte als auch live umhaut. Der Song „Servants” ist beispielhaft für den Stil von Zeal & Ardor – harte Riffs und Gagneuxs Growlen vermischen sich mit Elementen aus dem Soul. „Gravedigger’s Chant” ist deutlich melodischer, ohne an der Kraft und Wut des Metals einzubüßen.

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Zeal & Ardor – Gravedigger’s Chant

Welche Story das nächste Album haben wird, ist noch unklar. Manuel Gagneux weiß aber, dass er nach dem Tourende im nächsten Jahr direkt weiter machen möchte – denn das musikalische Potential von Zeal & Ardor ist noch lange nicht erschöpft.