M94.5 Filmkritik
Der Junge muss an die frische Luft
In der Verfilmung seiner Autobiographie „Der Junge muss an die Frische Luft“ geht es darum, wie Hape Kerkeling zu einer der Ikonen des deutschen Fernsehens wurde. Warum der Film ein echter Geheimtipp für die Silvestertage ist.
Hape Kerkeling ist eine absolute Rampensau, ein genialer Comedian und Entertainer. Da mag es auf der Hand liegen, dass Der Junge muss an die frische Luft genau dort anknüpft und ein Film voller Spaß und Klamauk ist. Das ist der Film aber eben nicht, und das macht ihn zu einem absoluten Kinotipp. Mit voller Ernsthaftigkeit erzählt der Film die Kinderjahre von Hans-Peter, dem jungen Kerkeling.
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Tragisch und lustig zugleich
Schnell wird klar: Der kleine Junge wächst äußerst behütet auf, dennoch wird er schon früh im Leben mit dem Tod enger Familienangehöriger konfrontiert. Regisseurin Caroline Link gelingt hier auf einzigartige Weise die Verbindung von ernsten oder sogar tief traurigen Momenten mit Situationen, in denen der kleine Kerkeling seine ganze Familie und damit auch den Zuschauer zum Lachen bringt.
Auch die Besetzung des Films ist sehr gelungen. Kerkeling wird wahnsinnig authentisch gespielt von Julius Weckauf. Der Kleine verkörpert den pummeligen Hans-Peter auf grandiose Weise. Sofort sieht der Zuschauer den späteren Kerkeling vor dem inneren Auge.
Die richtige Mischung
Immer wieder spielt Regisseurin Link mit verschiedenen Brüchen. Der Umbruch vom Landleben der Familie Kerkeling zum Umzug in die Stadt. Die Trauer um Familienangehörige und die Freude, wenn der kleine Hans Peter die ganze Familie zum Lachen bringt. Das sind die Momente, die Der Junge muss an die frische Luft zu einem sehr guten deutschen Film machen. Es ist ein absolut berührender Film und damit ganz klar auch ein Tipp für die freien Tage um Silvester.
“Der Junge muss an die frische Luft” läuft ab 25. Dezember 2018 in den deutschen Kinos.
